Kommentare zu: abgefakt: Die Chemnitz-Fresse  https://remarx.eu/2019/03/abgefakt-die-chemnitz-fresse/ Party. Pöbeln. Poesie. Wed, 09 Jun 2021 20:29:38 +0000 hourly 1 Von: Aluino Quessant https://remarx.eu/2019/03/abgefakt-die-chemnitz-fresse/#comment-35914 Thu, 21 Mar 2019 18:22:06 +0000 http://remarx.eu/?p=8567#comment-35914 Eine Stadt mit mehr als 100 Einwohner? Kinnorschs, wir haben viel mehr. Schon ganz alleine die hier schlafenden Beamten könnten das Stadion ein halbes Dutzend mal füllen. Nicht das in Reichenhain. Das ist noch kaputt. Wir hätten ja noch ein niegelnagel neues Stadion an der Gellertwiese, historisch betrachtet, jetzt aber namenlos. Da haben wir nun aber das Problem das dort Nazitrauerfeiern abgehalten werden. Es ist klar. Der Chef-Nazi ist an Krebs gestorben. Tut einem Leid. Wirklich. Erst wurde die Huldigung abgesegnet und später wollte man davon nichts mehr wissen. Der Rechtsstaat wäre gefordert gewesen. Aber der ist auf dem rechten Auge schon immer blind und hangelt sich von Kommission zu Kommission und verkündet dann die Ergebnisse: Es wurde noch keine Lösung gefunden. Auf jeden Fall fällt die Gellertwiese da nun auch schon mal weg. Die Idee wäre ja: Ein neues Stadion? Klar doch. Da wäre dann noch das logistische Problem zu klären. Wie soll man die schlafenden Beamten ungestört zum zählen ins noch nicht erbaute neue Stadion bringen? Die Chemnitz-Fresse verzieht sich weiter und denkt sich so seinen Teil.
Aber wir haben Hoffnung. Jawohl: Hoffnung. Die Politik hat reagiert. Schnell, korrekt und zuverlässig. Ca. ein dreiviertel Jahr später. Aber immerhin. Die Ankündigung das wir in Chemnitz nun mindestens drei Trinkwasserbrunnen bekommen um den großen Durst aus dem vergangenen und langanhaltenden Sommer endlich stillen zu können, geht da schon fast unter als die Stadtoberen verkündeten: Stadtfest fällt ins Wasser. Nicht in das von den noch nicht aufgestellten Trinkwasserbrunnen oder unseren schönen und historischen und immer noch auf Reperatur wartenden Klapperbrunnen am noch bestehenden historischen Busbahnhof . . . Nee. Alles falsch gedacht. Die Stadt hat nach einem dreiviertel Jahr intensiven Nachdenkens den Schluß gezogen: Wegen des abscheulichen Mordes auserhalb des Stadtfestes 2018 und dem Platz machen für AfD und Co. kann man es nun nicht mehr verantworten überhaupt noch ein Stadtfest durchzuführen. Toll. Soll mal einer sagen unsere Orgelpfeifen mit fürstlichem Steuergeldergehalt denken nicht mit. Das ist Chemnitz. Chemnitz-Fresse hin, Chemnitz-Fresse her. Jetzt wird nach Berlin geguckt. Da hatten sie zum Weihnachtsmarkt einen Terroranschlag. Nicht nebenan. Nicht außerhalb. Nicht außerhalb der Öffnungszeiten. Nee, mitten drinnen. Die Scheiße hat durchs Land ein Ruck gehen lassen das selbst im Rheinland Chemnitz-Fressen zu sehen waren. Aber sie haben reagiert. Sie haben gesagt das sie Terroristen keine Chance geben die Oberhand zu gewinnen und der Weihnachtmarkt lief weiter. Trotzdem. Und genau deswegen. Mut. Mut für alle welche den Mut nicht aufbringen konnten. Die Chemnitz-Fresse verabschiedet sich nun vom immer kleiner werdenden Stadtfest, da wo die Standmieten so hoch geworden sind das der Mitteldeutsche Schaustellerverband jedes Jahr aufs neue sehr harte Verhandlungen mit der Stadt führen mußte und immer mehr Schausteller und Co. unserem Stadtfest fernblieben. Sponsoren sowieso. Wäre das Stadtfest noch fünf oder sechs Jahre weiter gegangen, wir hätten es als Familienfest missbrauchen können. Da hätten dann aber welche eine Fresse gezogen.
Es wird alles besser werden. Wir haben dieses Jahr Wahlen in der Stadt und im Freistaat. Die Wahlprogramme sind unverändert. Nur die Jahreszahlen der letzten 30 Jahre wurden verändert. Die AfD soll 25 Prozent stemmen und alle werden auf die Fratzen mit dem Finger zeigen und jeder weiß das der andere dran Schuld ist. Zur Trauerfeier des Ex-Nazi-Chef wurde die Botschaft offen und klar vermittelt: Wir haben alles im Griff. Und das waren keine Chemnitz-Fressen.
Unser Chemnitz ist schön. Wir haben eine kleine City mit viel freien Flächen, leeren Läden und Attraktionen die keiner findet. Die Innenstadtarchitektur ist so verblüffend das man es seinen Besuchern versucht vorzuenthalten. So wie die Alten es nun auch die Jungen schon tun. Was? Na unser Wahrzeichen spazieren tragen. Welches? Na unsere wunderschöne Gämnitzor-Fresse. Wir haben es uns verdient oder aufgebrummt bekommen? Ach was. Wen interessiert es heute noch?

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