Kommentare zu: Wiki-How Chemnitz: Deinen Künstler-Schwarm beeindrucken und Teil der kreativen Szene werden https://remarx.eu/2019/03/wiki-how-chemnitz-deinen-kuenstler-schwarm-beeindrucken-und-teil-der-kreativen-szene-werden/ Party. Pöbeln. Poesie. Wed, 09 Jun 2021 20:29:59 +0000 hourly 1 Von: Aluino Quessant https://remarx.eu/2019/03/wiki-how-chemnitz-deinen-kuenstler-schwarm-beeindrucken-und-teil-der-kreativen-szene-werden/#comment-36115 Wed, 27 Mar 2019 10:45:01 +0000 http://remarx.eu/?p=8577#comment-36115 Teil der kreativen Szene werden? Das würde bedeuten das man anfangen muß zu saufen, zu kiffen und sich selbst darzustellen. Das ist kreativ? Meine Oma würde sagen das es ein vermorkstes Leben ist. Stört ja keinen. Nicht mal mich.
Kreative machen Kunst. Kunst spaltet die Gemüter. Die einen bewundern diese. Die anderen werfen diese auf den Müll. Aber die wenigsten können davon leben. Und weil das hier so treffend mit dem Lokomov, am Fuße des südlichen Sonnenberges los ging, könnte man ja auch dabei bleiben? Also beim Lokomov. Also vor Jahren der selbsternannte Sonnenbergmacher das Haus für einen Äppel und nen Ei erworben hat, hätte man denken können nun gehts los. Das Haus war schnell gefüllt und die Kneipe war eröffnet. Das was eigentlich mal gut anfing, kristallisierte sich als ewige Ruine heraus und bleibt nun so bestehen. Das erst mal als man von dem baufälligen Haus so richtig hörte war nicht von Kreativen zu hören sondern von Piraten. Die Piraten waren damals kreativ. Das sind sie heute noch. Nur mit Kunst hat das nichts zu tun. Ein Glücksfall war es dennoch. Nicht für die Piraten sondern eher für den Eigentümer. Unsere schwul-lesbische Piraten Community hatte eine kurzfristige Heimat gefunden und noch keine Ahnung das sie einige Jahre später im Geiste im Stadtrat wieder vereint werden. Um in das Lokomov zu gehen, muß man sicherlich noch mal geboren sein. Gehobenes Publikum wird nicht angezogen, für den Außenbereicht ist es zu laut und wie innen auch zu dreckig und wenn man sein kreatives Leben nicht mit saufen verbringen will, macht man dann doch eher einen großen Bogen um das Lokal. Dennoch hat das Lokomov seine Daseinsberechtigung. Die Kneipe ist fest in schwul-lesbischer Hand und die drei Zentner Pudding geht dort täglich seiner Internetsucht nach. Der Pudding will lieber alleine irgendwo sein. Schon klar. Er wird nur aktiv wenn die jungen Männer da sind. Von der Krativität ist nicht viel zu erleben. Aller paar Wochen findet noch irgendwas musikalisches statt. Da treffen sich die kreativen Musiker die es sonst nicht schaffen irgendwo ihre Musik unter die Massen zu bekommen. Der Sonnenberg zieht an. Da kommen auch die drogenabhängigen Mietpreller von der anderen Seite des Bahnhofes welche sich schon paar Tage als Fitneßstudioleiter erfolgreich durchgeschlagen haben und mehr Schulden haben wie Haare auf dem Kopf. Aber es macht Spaß. Zumindest solange bis die Polizei gerufen wird. Ringsherum wohnen noch ChemniterzInnen welche anderen Tags wieder arbeiten gehen müssen. Irgendjemand muß den Kreativen ja ihren Lebensunterhalt bezahlen.
Also gehen wir ins Tesla. Einmal die Woche sollte es möglich sein. Erscheint man zu zeitig, ist keiner da. Erscheint man zu spät, bekommt man in dem Laden mit einer Bezeichnung welche nicht mit Kreativität zu tun hat weder was zu trinken noch Luft. Nach einer halben Stunde war dann zwar mein Handy weg aber dafür hatte man wenigsten paar Hände am Arsch gehabt. In diesem Falle hat die Kreativität ein jähes Ende gefunden.
Aber der Sonnenberg hat noch ganz andere Gesichter: Die Begehungen. Die ersten Begehungen auf dem Sonnenberg waren klein und kreativ. Die letzten Begehungen auf dem Sonnenberg waren die Zurschaustellung der Besitztümer des Mannes welcher sich selbst zum Macher auserkoren hat und dessen Besitztümer in der Zwischenzeit drastisch zusammen geschmolzen sind. Die Banken haben den Geldhahn zugedreht. Sein Lokomov behält er und seine knabenhaft aussehende Alibifreundin auch. Und die Begehungen? Da ist schon längst die Luft raus. Kreativ wird nun durch Müll ersetzt. Hingehen tut auch niemand mehr groß. Die wohlhabenderen Wichtigeren sollen aber auch schon mal dagewesen sein. Die Zeit arbeitet dagegen. Wir bewerben uns als Kulturhauptstat. Da können wir punkten: Kreativität in Luxusruinen.
Wir reden über unsere Stadt. Ich rede über meine Stadt. Am liebsten rede ich aber über meinen Sonnenberg. Und am allerliebsten rede ich über die großen Mäuler welche sich schützend vor Kinderschänder stellen, Schwarzarbeit betreiben und aus dem großen Staußenei nur einen kleinen schmutzigen Spatz ausbrüten. Und das ist kreativ. Oder auch nicht. Also fange ich nun an in meinem Alter zu haschen um mich der kreativen Szene zugehörig zu fühlen oder lasse ich es doch?
Ich bin noch am überlegen.

]]>