Wo nichts mehr geht, ist alles möglich! Getreu diesem Motto entsteht dieser Tage auf dem von der Stadt Chemnitz recht stiefmütterlich behandelten Brühl Boulevard ein für die „Stadt der Moderne“ außergewöhnliches Projekt:
Die vorherrschende Meinung bezüglich des Brühl Boulevards ist, dass dieser seine besten Tage bereits hinter sich hat und niemand so richtig weiß, was man mit ihm anfangen soll. Dass diese Meinung dann doch nicht so vorherrschend ist, beweist ein Blick ins Erdgeschoss des Brühls 24. Denn dort trifft man zurzeit auf reges Treiben. Es wird ausgemistet, umgebaut, eingerichtet und dekoriert. Neben professionellen Handwerkern und Kulturenthusiasten werkeln momentan hauptsächlich aktuelle, ehemalige und ewige Studenten an dem Projekt.
Die BETA BAR soll dabei nicht durch die gastronomische Brille gesehen werden, denn sie wird nicht, wie für eine Bar üblich, bloße Abfüllstation für Alleinstehende. Nein, ganz im Gegenteil! Die BETA BAR hat sogar einen wissenschaftlichen Anspruch, den sie darin sieht, sich als kulturelles Experiment zu verstehen. Ziel dieses Experiments ist es, zu ergründen, ob man in einer Stadt wie Chemnitz als Kulturschaffender überleben kann. Weiterhin dient sie als Begegnungsstätte derer, die das versuchen und liefert somit einen ganz eigenen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt. Jenseits von versteinerten Wäldern, Parkeisenbahnen und sternenlichtgleichen Großraum-Abschleppschuppen.
Aus diesem Grund hat sich re:marx unter Einsatz ihres/seines Lebens und ohne Schutzhelm auf die BETA-BAUSTELLE gewagt, um den Stand der Dinge zu dokumentieren. Die hier zu sehenden Fotos sollen auf etwas abstrakte Weise den Rohzustand der Räumlichkeiten aufzeigen. In den nächsten Wochen wird es dann weitere Artikel und Fotos zum Stand der Dinge geben und natürlich auch zu dem, was die Kulurforscher der BETA BAR in ihrem Labor so zusammentüfteln.