Bash den Pandaro!
Bash den Pandaro!

Bash den Pandaro!

Disc jockeys existieren wie Sand am Meer. Mittlerweile schimpft sich jeder Knopfdreher so, der gerade mal den Lautstärkeregler von links nach rechts schieben kann. Es ist fast wie eine Invasion von Zombies, die sich unaufhaltsam verbreitet, und jeden infiziert, der ein Mal einen Finger an ein Knopfdreherteil getan hat. Jeder will den Ruhm einfangen, und seine ach-so-tolle Musik auf penetranteste Art und Weise verbreiten. Die Überleitung zum Chemnitzer Auswuchs Pandaro fällt da nicht schwer. Gegründet in einer Küche (deswegen auch früher beim gleichnamigen Küchenrecords Label gewesen – als einziger Act, versteht sich), anfänglich noch „Der Zerstörer 3.0“ genannt (…), mittlerweile mit befreundeten (als ob) Kollegen das Projekt Vocabula gegründet (inklusive kostenlosen EPs – das Image des Pseudo-Samariter muss ja schließlich aufrecht erhalten bleiben, und kommt sowieso immer gut beim armen und downloadwilligen Publikum an). Das sind die Hard Facts zum Jutebeutelträger.


Und der Rest? Nun ja – regelmäßige Auftritte im Weltecho und beim Blume, zusätzlich auch gelegentlich zu sehen in den Studentenclubs. Hauptsache die Kohle stimmt, denn irgendwie muss das ultramoderne und stylische Macbook ja bezahlt werden. Prostitution olé. Dabei wird das tanzwillige Publikum vom DJ höchstpersönlich so lange abgefüllt, bis Übergänge eh egal sind. Die werden vom selbst höchst angetrunkenemSchrägstrichbeschwipstemSchrägstrichangesäsuseltem (oder einfach: stockbesoffenem) Stinkefuß eh durchgehend vermasselt. Einziges Kriterium für den kompletten Abend: Die Hipster-Tolle sitzt. Das steigert die Chance, am Ende einen Groupie abzufangen, das eh nicht mehr weiß, wie es selbst heißt. So geht das Gig für Gig (interne Fachsprache innerhalb des DJ-Gewerbes – „Auftritt“ klingt einfach zu undufte). Und die Infektion breitet sich weiter aus – aber die Hoffnung auf ein Gegenmittel steigt gleichzeitig.

[Im Rahmen des MS-Beat Festivals wurde von einem Chemnitzer Szene-Blog (damit sind wir gemeint) eine sogenannte Bashingwall aufgestellt. Dort waren die verschiedensten DJs und Clubs der Stadt durch Fotos vertreten: Von A wie Atomino bis Z wie LiZA Main. Der Festivalbesucher hatte nun die Möglichkeit, mit Hilfe von Tennisbällen seine geballte Wut auf seine gewünschten Opfer zu entladen. Pandaro lieferte sich ein heißes Duell mit dem selbsternannten „hottest club in town“, dem Brauclub, konnte sich am Ende jedoch relativ knapp durchsetzen, und bekam letztendlich am meisten auf den Deckel. Deswegen erhielt er in dem Zusammenhang die zweifelhafte Ehre, diesen (ernstgemeinten?) Artikel zu erhalten.]

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.