Das redaktionelle Re:marx-Jahr folgt einem strengen Zyklus: Winterschlaf, Osterloch, Frühlingshoch, Sommerloch, Herbstdepression, Conti-Loch, Weihnachten: Best-Of-Loch-Listen. Da bleibt kaum Zeit für echte Inhalte, weshalb wir den Autorenkreis von fünf auf einen reduzieren, die Schnapsatmungs-Patienten zur Kur schicken, Rico Ranunkel als schlechtbezahlte Aushilfskraft ausbeuten und unser Erfolgsformat „10 Kurze/Fragen“ vorerst auf Trockeneis legen mussten. Doch hiermit soll die fünfmonatige Durststrecke nun endlich offiziell enden, denn auf dem Sonnenberg – dem derzeit angesagtesten Viertel der Stadt – hat ein neuer Club eröffnet, der Nikola Tesla heißt und dem Kritiker einen gewissen Verwandschaftsgrad mit dem Atomino unterstellen. Weil Club-Betreiber erfahrungsgemäß die härtesten Interviewpartner sind und zehn+ Schnäpse trinken wie ayurvedisches Ingwerwasser, haben wir Sir Henry, Chemnitzer Adelsexperte und Ritter aus Leidenschaft, zur verheerenden Verbal-Verkostung geladen – oder war es eher umgekehrt?
Egal! Schonungs- und hemmungslos wie eh und je haben wir uns auch in diesem Gespräch an die Grenzen der menschlichen Würde herangetastet und die vielgefürchtete Lanz-Frage („Wieviel?“) gleich zum Einstieg gestellt – zumindest wenn man dem durch Schnitttechnik stark manipulierten Video glaubt. Was Nikola Tesla außer Wechselstrom sonst noch zu bieten hat, was an den Verschwörungstheorien rund um’s Atomino dran ist und ob wir wirklich alle Alkoholiker sind, verrät ein Klick auf folgenden Film.
Das Nikola Tesla steht auf der Zietenstraße, gegenüber vom Lokomov. Wir sagen: Nix wie gin!