Bei 371 Grad im Schatten kann es selbst im sozialkalten Chemnitz schon mal warm werden. Dann wird Chemnitz zum sächsischen Death Valley: Ein grauer Hitzeschleier senkt sich über die Stadt wie die Burka-Bedrohung über die Frauen von AfD-Anhängern. Der Asphalt flimmert, die Sonne knallt so unerbittlich wie der dritte Sangria-Eimer, der Beton zerfließt in der Hand, Tumbleweed-Tüten rollen durch den leeren Stadthallenpark. Die Rentner sitzen trotzdem beim Weinfest als sei es eine Donaukreuzfahrt und schunkeln sich bei Riesling und Roster zum Hitzschlag. Es gibt kein Wasser in der vorerzgebirgischen Wüste, nur Museen statt Seen, nur zwei Frenchfrybäder (man geht ja nur wegen der Pommes ins Freibad) statt Gunzenhauser und einen Tümpel in Niederwiesa, der unschuldige Schwimmer in grün glitzernde Aliens verwandelt als wäre er die Zauberkugel der Mini-Playbackshow. Es gibt nichts, wirklich nichts, was man an solchen heißen Hundstagen in Chemnitz machen kann, außer sich im nächstgelegenen Edeka vor das Kühlregal zu stellen und so tun, als bräuchte man zwei Stunden, um sich für die richtige Wurstsorte zu entscheiden.
In Chemnitz badet man deshalb in der kalten Klimaluft, die aus den unzähligen Einkaufsgalerien strömt, planscht zwischen Sale-Schildern, erfrischt sich am Wühltisch. Doch das muss nicht sein — wir haben den ultimativen Hitzetipp für heiße Tage, für kalte Tage, für alle Tage, genau: Parkhäuser. Sie sind angenehm dunkel, kühl und videoüberwacht, es riecht nach Benzin und die Luft ist viel besser als auf den Straßen. Parkhäuser gibt es in Chemnitz wie Sand am Uferstrand, mehr als Freibäder, Museen und Spätis zusammen. Wir haben alle für euch getestet, natürlich fachgemäß zu Fuß, haben am Asphalt geleckt, in Kameras gewunken, haben die Türsteher ausgetrickst, sind die Rampen runtergerollt als wären es blühende Bergwiesen. Alles für den großen Parkhaus-Test, so ausführlich und so lang wie eine Parkplatzsuche auf dem Kaßberg.
Pegasus-Center
Lage: Versteckt hinter der altehrwürdigen Unibibliothek, etwas abschüssig zwischen Bäumen und Betonpalästen gelegen, findet man das beliebteste Party&Ride der Stadt. Hier treffen sich die Studenten abends zum Trinkgelage und an Silvester zum Bernsdorf beböllern. Manche gehen auch zum Skaten hin, andere zum Sterni gucken oder zum Insta-Fame-Posing, die meisten einfach nur zum „Hängen“.Atmo: Hier parken nur Langhaarige und Kiffer, und zwar ihre Klappräder, hier schmiert die Chemnitzer Schule ihre Philosophien an die Wände, hier geht’s noch um die Essenz des Seins, nämlich um Saufen, Sex und Döner. Die Atmosphäre im Partyparkhaus ist dementsprechend entspannt wie ein Abend im PEB und so liberal wie ein Bauchtanzabend im Club der Kulturen.
Schmeckt nach: Pfeffi, Döner, Böllern und geplatzten Studententräumen.
Hygiene: Wie in einer Studentenbude, in der der Pfand seit drei Jahren nicht mehr weggeschafft und stattdessen auf dem Balkon gestapelt wurde und man panische Angst davor hat, den Klodeckel zu öffnen — zurecht.
Sicherheit: Horst Seehofer würde seine Staatskarosserie hier wohl nicht parken. Es gibt keine Videoüberwachung, keine passiv-aggressive Security und vagabundierende Jugendliche werden nicht an die Zenti abgeschoben. Die Wände sind mit Streetart verschandelt, überall liegen Glasscherben – schlimm!
Preis-Leistung: Die Preise sind durchweg studentisch, die Platzverhältnisse bei einer Kapazität von 15 Parkdecks wirklich traumhaft. Tipp: Der schlaue Kaßberger parkt in Bernsdorf und nimmt dann den Zweitwagen rüber auf den Kassi. (Oder den Ringbus.)
Der Ausblick: Von hier oben blickt man auf die beeindruckende Skyline der Stadt, die sich majestätisch im blauen Dunst der Sommerhitze erhebt: Man sieht das Mercure (Dorinth), die Esse, Opernplatz und Rathaus, die Lutherkirche, und alles, was immer in schlechten Buzzfeed-„Artikeln“ über Chemnitz erwähnt wird. Dieses Parkhaus ist definitiv einer der 2384 Gründe, warum Chemnitz das neue Dessau ist.
Cornerbility: Das Pegasus-Parkhaus ist die Sachsenbrücke von Chemnitz, nur mit wesentlich mehr Flair: Abgelegene Parkbuchten laden zum Verweilen ein. Es gibt viele schattige Plätzchen und auch ein bisschen Art für die Kunstinteressierten, man kann entspannt zwischen den Decks hin und her radeln und gechillt im Grauen abhängen. Fehlt nur noch ein kleiner mobiler Kaffeestand. Fotogenität: Schlichtes, zeitloses Parkhaus mit klassischen Features für Streetphotography: Graffittiwände, Glasfassaden, menschenleeres Oberdeck mit Chemnitz-Blick. Gut für Foto-Shoots und Videodrehs geeignet.
Alternative Verwendungszwecke: Nach dem ihr alter kaputt saniert wurde, braucht die Mensa dringend einen neuen Vorplatz. Hier könnte sie ihn finden.
Fazit: Neun von zehn Kellnberger – fast perfekt, aber leider kein Geheimtipp mehr.
Galeria Parkhof
Lage: So exklusiv wie eine Wohnung am Berliner Gendarmenmarkt — das Parkhaus liegt mitten in der Stadt, quasi in der Zenti drin, und wurde weltberühmt durch seine atemberaubende gläserne Einfahrt, die in anderen Städten ein City-Tunnel oder eine U-Bahn-Station oder der Louvre-Eingang wäre, in Chemnitz aber eine Parkhaus-Zufahrt ist.
Atmo: Doch eher innerstädtisch. Man erwartet an jeder Ecke Alkoholgeruch, ballspielende Banditen oder einen Pulk pöbelnder Pubertärer, trifft am Ende aber doch wieder keine Menschenseele.
Schmeckt nach: Batida de Coco, Sand und Pisse.
Hygiene: Verbesserungswürdig. Deutliche Abnutzungsspuren, defekter Fahrstuhl, ranziges Treppenhaus, vergilbte Werbeanzeigen, leere Konsumversprechen.
Sicherheit: Die Decks sind videoüberwacht, und es gibt viele Warnhinweise, die ein warmwohliges Sicherheitsgefühl spendieren. Allerdings können wir ungestört Fotos machen, ohne dass uns jemand mit der Polizei droht — hier ist definitiv noch Luft nach oben.
Der Ausblick: ist enttäuschend, wenn man auf den Lulatsch, aber überwältigend, wenn man auf das Sparkassenlogo steht. Vor allem kann man hier gut auf die Zenti — tietzseitig — gucken: Busse und Bahnen ganz klein wie eine Chemnitzer Modelleisenbahn. Das macht das Kaufhof-Parkhaus zum idealen Hotspot für alle Chemnitz-von-Oben-Filmer und zum ultimativen Freizeittreff für alle Fotodrohnen.
Cornerbility: Früher war hier mal ein subtropisches Badeparadies, und zwar der Uferstrand, der hieß damals noch City Beach, doch wegen des Klimawandels und seinen Auswirkungen befindet sich hier jetzt nur noch ein ausgetrocknetes Parkdeck. Das unberührte Strandgefühl von einst wurde von der Chemnitz weggespült wie das sächsische Selbstbewusstsein von der Flut. Immerhin: Wenn man sich mal nicht allein ins Atomino traut, kann man hier oben einsam vorglühen und gucken, ob man jemanden in der Einlassschlange davor kennt.
Alternativer Verwendungszweck: Flugplatz, falls das mit der ICE-Anbindung doch nicht mehr klappt und Chemnitz den BER übernimmt
Fotogenität: Viel Glas, viel Gitter, viele Grautöne und Eier aus Stahl – alles wirkt hart und urban und eignet sich hervorragend für kredibile Chemnitz-Rap-Videos oder stylische Streetstyleshootings.
Fazit: sieben von zehn Kellnberger – tolle Lage, aber ansonsten tote Hose.
Rosenhof
Lage:Die CWE ist sich sicher: Der Rosenhof wird das nächste große Ding, die nächste große Künstlermeile, nachdem alle anderen groß prophezeiten Künstlermeilen wie der Brühl oder der Kaßberg vor allem groß gescheitert sind. Doch bisher sieht man hier nur Ramschläden und Rentner, auch wenn es erste zaghafte Szeneversuche gibt, das Kulturhauptstadt-Büro zum Beispiel. Ganz am Ende, hinten bei der schönen gelb-blauen Platte, steht ein unscheinbares Parkhaus, klein und traurig und wenig beachtet, fast ein bisschen wie der Rosenhof selbst.
Atmo: Wie bei einem Roadtrip durch ehemalige Ostblock-Staaten. Es versprüht jene tröstende Tristesse, in der man sich fremd und gleichzeitig zuhause fühlt. Am Horizont ragen die Neubaublöcke mit ihren vielen Geschichten und Gesichtern in den Himmel, Kinder schreien, Hunde bellen, Schüsse fallen, schließlich ist man in Sachsen. Man ist verloren. Man ist endlich angekommen.
Schmeckt nach: Kotze und Konfetti und Plasiknägeln aus dem Pfennigpfeifer
Hygiene: Naja. Hier wird zwar regelmäßig gesaugt, aber selten gründlich gewischt.
Sicherheit: Mittelmäßig. Das Parkhaus ist videoüberwacht, die Kameras wirken aber wie Attrappen, um den Reifenstecher abzuschrecken.
Ausblick: Fehlanzeige. Das obere Deck ist vergittert wie ein Bolzplatz in der Bronx, man fühlt sich eingesperrt und ausgegrenzt und direkt auch ein bisschen perspektivlos. Cornerbility: Wer hier gerne cornert hängt samstags auch gern im Chemnitzcenter ab. Allerdings können sich Pärchen, die ihr Romantikverständnis neu definieren wollen, ungehemmt mit Liebesschlössern verewigen, falls am Viadukt mal kein Platz mehr ist. Ein Parkhaus-Pärchen-Selfie vor dem handgehangenen Liebesschloss hat schließlich auch seine Reize.
Alternativer Verwendungszweck: Austragungsort der Begehungen 2019
Fotogenität: Ein Foto von einem Gullideckel ist zwar spannender, aber es gibt einige schöne kleine Licht- und Schattenspiele.
Fazit: sechs von zehn Kellnberger – das Parkhaus ist zwar stärker frequentiert als vermutet, es fehlt ihm es aber ein bisschen an Charme.
Rathaus-Passage:
Lage: Direkt über der verrufenen Rewe-Aldi-Achse und dem Cui Buono liegt Chemnitz’ erstes Bioparkhaus — es ist mit Solarzellen verkleidet, und somit ein Parkparadies für alle Ökos, Grünenpolitiker und Feinstaub-Allergiker.
Atmo: Das Parkhaus verfügt über die chillige Atmo eines Kellnbergerschen Grenzgebietes, an dem Schießbefehl herrscht, gehört aber der WIC. Demzufolge ist die Stimmung eher angespannt. Schade. Wie wunderbar könnte man hier den fantastischen Ausblick genießen oder ein pubertäres „PENIS“ auf den Betonboden kritzeln, wenn man dabei nicht vom Sicherheitspersonal überwacht werden würde.
Schmeckt nach: Doppelherz, Frühlingsfest der Volksmusik, aufgewärmten Wienerwürstchen mit Bautz’ner Senf
Hygiene: Alles sauber, alles sehr gepflegt.
Sicherheit: Dieses Parkhaus praktiziert eine härtere Türpolitik, als sie sich die AfD je wünschen könnte. Gegen den Sicherheitsdienst der Rathauspassage ist Sven Marquardt ein weichherziger Wicht und es herrscht Fotoverbot, ganz wie im Berghain — das macht dieses Parkhaus zum wohl angesagtesten Club der Stadt.
Ausblick: Chemnitzporn! Von ganz oben guckt man direkt in die Schlucht zwischen Mercure (Dorinth), Stadthalle und Parteisäge. Auf eine sommerlich beige Stadtlandschaft, die ein bisschen an Paris erinnert. Im Hintergrund leuchtet die Eiffel-Esse — es könnte der verdammte Chemnitzer Montmartre sein, wenn Fotografieren aus irgendeinem beschissen verklemmten Grund hier nicht „verboten“ wäre.
Cornerbility: Hier zu cornern ist in etwa so entspannt, wie sich mit zwanzig betrunkenen Prügelnazis anzulegen — wir würden dringend davon abraten.
Alternativer Verwendungszweck: Parkhaussommer 2019, mit Klavierkonzerten, Poetry Slams und Lach-Yoga
Fotogenität: Siehe Ausblick, aber da Fotografieren hier schlichtweg gefährlich ist, können wir in dieser Kategorie leider keine Punkte vergeben.
Fazit: Zwölf von zehn Kellnberger
Johannisplatz
Lage: Ganz früher, als das Atomino noch die „Posthofmensa“ war, und man nachts betrunken auf den kreisrunden Blumenbeeten davor saß und immer mal spontan reingestürmt ist, um zu „1901“ auszurasten, war der Johannisplatz noch cool, ein Ort postsozialistischer Anarchie. Mittlerweile wurde dieser räudige Charme einfach weggevapianot. Wo heute das Dänische Bettenlager inklusive Parkhaus ist, war damals nichts, absolut nichts, nur manchmal eine badeseegroße Pfütze, in der sich der Mond spiegelte, während man mit The XX auf den Ohren ins Morgengrauen hinein torkelte. Ins Parkhaus darf man übrigens nicht rein, das ist nur für Dauerparker und Stellplatzbesitzer und Leute, die sich Parken in dieser Lage noch leisten können — sozusagen die Gentrifizierung des Parkens. Wir fordern eine Parkpreisbremse!
Atmo: Ohne Bewertung.
Schmeckt nach: Gentrifizierung, Speziallackierung, Parkplatzknappheit, Zweiklassengesellschaft.
Hygiene: ohne Bewertung
Sicherheit: So safe wie ein Tresor in der Schweiz, der den wertvollsten Schatz der Chemnitzer gehütet: Das Auto. Dieses Parkhaus gleicht einem Hochsicherheitstrakt: Der unberechtigte Aufenthalt wird mit Strafanzeige, der Einsatz des Wachpersonals mit 100 Euro Buße geahndet – im Vergleich dazu wirkt Nordkorea wie eine lupenreine Demokratie.
Preis-Leistung: ohne Bewertung
Ausblick: ohne Bewertung
Cornerbility: DAS PARKHAUS IST KEIN JUGENDTREFF, steht auf einem strengen Zettel, eine Philosophie, die in Chemnitz ja eigentlich überall vertreten wird. Kurz: Das Parkhaus ist uncornerbar.
Alternative Verwendungszwecke: Sozialparkplätze
Fotogenität: Von außen schön grau, von innen wissen wir es leider nicht so genau.
Fazit: Null von zehn Kellnberger, sorry, aber das geht gar nicht. Parkhäuser sind für alle da.
Bahnhof:
Lage: Neben dem Hauptbahnhof gequetscht und an die Bazillenröhre geschmiegt liegt das kleine, aber feine internationale Park & Ride, das längst nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient hätte. Das liegt vielleicht an der Nähe zur ansteckenden Bazillenröhre oder am großen Schatten, den der Hauptbahnhof auf die Stadt wirft.
Atmo: Toll! Die Vögel zwitschern, die Grillen zirpen, vom Bahnhof schallen internationale Fernverkehrsansagen herüber, Natur und Stadt verschmelzen hier zu einem wunderbaren Miteinander zum Entspannen und Genießen.
Schmeckt nach: der großen weiten Welt
Hygiene: Sauber und ordentlich wie das Frauenabteil der Reichsbahn nach Leipzig
Sicherheit: Sehr lax. Es gibt zwar überall Wachposten, in denen Monitore flackern, aber Menschen sind da keine drin.
Ausblick: ist leider komplett verbaut. Aber wer auf riesige LED-Verkleidungen steht, kommt hier durchaus auf seine Kosten. Auch für Eisenbahnfans lohnt sich der Aufstieg — von hier aus kann man wunderbar sehen, mit wie vielen Stunden Verspätung die MRB aus Leipzig heute wieder mal ankommt.
Cornerbility: Hier kann man es sich schon gemütlich machen — vor allem zum Public Viewing der LED-Festspiele auf extragroßer Leinwand. Die finden täglich statt und gelten als ernstzunehmende, preiswertere und hochwertigere Alternative zu den Chemnitzer Filmnächten. Chips und Bier oder Bürgerking-Menüs gibt’s drüben im B-Hof, Decken selbst mitbringen, Feuer machen verboten.
Alternative Verwendungszwecke: Parkhaus Kellnberger — Daueraustellung über den großen Meister.
Fotogenität: Ein angesagter Neunzigerjahre-Bau mit runden Fenstern und verspieltem Betonboden. Vielleicht nicht unbedingt das gängige urbane Fotoklischee, aber für neue Perspektiven, den „World Press Photo Award“ sowie spektakuläre Aufnahmen vom Bahnhofslichterspiel allemal geeignet.
Fazit: Zehn von zehn Kellnberger, unser Favorit, hat einfach Flair.
Sachsenallee:
Lage: Gut und günstig direkt an der Sachsenallee — und fußläufig zur ehemaligen Community-4-U-Arena — thront dieses Parkhaus auf dem Sonnenberg wie das Vergnügungsdeck eines Kreuzfahrers. Hier erholt sich der gestresste Sonnenbürger von Crimenitz, hier meditiert der Großstädter zu transzendentalem Pfandflaschengeklapper.
Atmo: Das Sachsen-Allee Parkhaus hat das Flair einer Großraumdisko und gilt als das SAX der sächsischen Parkhauslandschaft, mit riesigen Parkfloors und einer großen Bar unten im Kaufland. Das ist von wirklich beeindruckender Dimension, aber leider komplett durchkommerzialisiert – hier könnten auch Til Schweiger Tatorte oder „Die Hard“-Fortsetzungen gedreht werden.
Schmeckt nach: Sonderangeboten, CFC-Niederlagen und Lulatschrauch
Hygiene: So steril wie die Wursttheke im Kaufland,
Sicherheit: Gut. Sicherheit wird hier gewährleistet ohne die persönliche Parkfreiheit einzuschränken — ein Konzept, von dem sich Miko Runkel eine Leberkäsescheibe abschneiden könnte
Ausblick: Phänomenal. Hier oben liegt einem nicht nur die ächzende Innenstadt, sondern auch ganz Glösa zu Füßen — nicht umsonst ist es als Panorama-Parkhaus bekannt, der Lulatsch-Blick ist überwältigend.
Cornerbility: Das perfekte Chemnitzdate sieht so aus: Erst Suppe schlürfen im Klein-Hanoi auf der Reinhardtstraße, dann hoch aufs Parkdeck, den Lulatschaufgang angucken und dabei einen Milchshake von Mäcces schlürfen. Willkommen auf dem Chemnitzer Romantik-Parkdeck, nirgendwo ist man dem Lulatsch näher, außer vielleicht am Chemnitztal-Radweg, nirgendwo fühlt man sich mehr wie im Film „Grease“ als hier.
Alternative Verwendungszwecke: Austragungsort für das Stadtfest, CFC-Spiele, Hartmannplatz-Konzerte. Freibad.
Fotogenität: Ein Klasse für sich, eine eigene Liga. Traditionelles Parkhausdesign trifft auf industrielle Gestaltungs-Elemente und brachiale Betonklötze im Stile des Kubismus. Hier macht die Stadt der Moderne ihrem Namen alle Ehren, hier könnten Filme gedreht werden oder 80er-Jahre-Mystery-Serien oder Musikvideos von Rammstein.
Fazit: Acht von zehn Kellnberger, toller Blick, viel Platz, aber ein bisschen zu mainstream