Liste mit Dingen, die man jetzt in Chemnitz machen kann
schlechte Witze darüber, wie sich in Chemnitz durch Ausgangsbeschränkungen eigentlich überhaupt gar nichts verändert
Endlich bürgerliches Engagement zeigen und eine Corona-Wehr gründen (allein!), die tagsüber durch die Straßen patrouilliert und kontrolliert, ob sich Leute unbefugt im Park aufhalten
Denunziationskultur wieder salonfähig machen: Den ganzen Tag aus dem Fenster schauen, wie es schlecht gelaunte Rentner gerne tun, und dabei alle Menschen beim Gesundheitsamt anzeigen, die sich nicht korrekt an Hygiene- und Abstandvorschriften halten
Alle re:marx-Artikel auswendig lernen
eigenen re:marx-Artikel schreiben
kostenloses re:marx Webinar „Wie schreibe ich einen guten Chemnitz-Text und stärke damit mein Immunsystem“ online gucken
Die große 10K-Challenge: Zehn/Kurze Interview eurer Wahl gucken und allein zuhause mittrinken. Danach endlich mal wieder bei den Eltern anrufen, Jahrzehnte alte Vaterkonflikte lösen, was Lustiges laut aus dem Fenster grölen, dem Chef eine Sprachnachricht mit verbesserten Kurzarbeits-Gehaltsvorstellungen schicken, dem heimlichen Busfahrer-Flirt/Künstlerschwarm besoffen die Gefühle gestehen oder einfach komplett eskalieren und rausgehen. Also ganz normal alle Besoffen-Klassiker machen, die man sonst auch nie macht.
nach 21 Uhr Lärm auf dem Balkon machen
Lärmbeschwerde einreichen, weil jemand nach 21 Uhr Lärm auf dem Balkon macht
sich ausgiebig über die anstehen OB-Wahlen informieren, feststellen, dass die Kandiat:innen-Situation nicht sonderlich aussichtsreich ist, und einfach noch schnell selbst kandidieren
Im “Unser Chemnitz von oben” Webshop dem Online-Kaufrausch erliegen
nachts heimlich die Brühl-Laternen mit Klopapier einhäkeln
angstfrei allein nach acht in die Innenstadt gehen
regelmäßig Drehscheibe Chemnitz gucken
eigene Drehscheibe Chemnitz als Instagram TV produzieren
TikTok-Kanal für „De Nischelhupper“ anlegen
neues, cooles Chemnitz-Merch entwerfen, weil die Stadt wirklich dringend mal was Ordentliches braucht
Tierpark Live-Videos vom traurigen Tiger hinter Gittern gucken, der sich nach Freiheit sehnt, und sich ein bisschen weniger allein fühlen
auf Facebook täglich romanartige Lamenti in die Welt setzen, viele Kommentare dafür bekommen und sich ein bisschen weniger allein fühlen
Das Fahrrad aus dem Keller holen und vor dem Netflix-Laptop Fahrradkino nachspielen
überhaupt kann man viele beliebte Chemnitz-Situationen zuhause nachspielen: Zehn Kurze-Interviews, generell betrunken oder alleine sein …
Balboa-Barabend, aber als Facebook-Gruppe
Weltecho-Hof, aber als Videochat-Gruppe (würden dann natürlich auch einen Guide bereitstellen, wie man cool online geht)
aaltra-Biergarten, aber allein im Hinterhof
Atomino-Eskalation, aber allein mit Boombox im Keller
üben, wie man richtig cool in den Weltecho-Hof einläuft, um dann irgendwann im Hochsommer mit neuen Skills glänzen zu können
dumme Nazi-Kommentare bei Facebook melden
Auf Youtube endlich all die Chemnitzer-Modell und MRB-Führerstandsmitfahrten bingen, die man schon immer mal sehen wollte
Lulatschmodell aus Klopapierrollen nachbasteln
Telegram-Gruppe für die anonymen Melancholiker gründen und niemanden einladen
im Bidbook nach Rechtschreibe- und Grammatikfehlern suchen
Fremdsprachenkenntnisse aufbessern und das Bidbook auch mal auf Englisch lesen
Bidbook einfach selbst schreiben, weil man es viel besser weiß und kann
alte Chemnitzer (Internet-)Projekte wieder aufleben lassen
irgendwas mit Podcast
sich überraschend bei Käsemaik etc. melden, und nachfragen, wie es ihm eigentlich gerade so geht, er freut sich bestimmt
Auf Instagram Fernfreundschaften zu sympathischen Menschen pflegen, die in anderen Stadtteilen oder Straßenzügen leben
Für risikogruppige Mitmenschen einkaufen gehen
Online-Kurs bei der Tanzschule Köhler machen
Lulatsch-Livecam gucken. Jeden. Verdammten. Tag.
Feststellen, dass die Lulatsch Livecam außer Betrieb genommen wurde – shame on you, eins!
unser Brettspiel “Wegzug oder Zug weg?” ausdrucken und so lange spielen, bis endlich ein ICE in Chemnitz hält
Endlich informativen Instagram-Accounts und Facebookseiten wie „Segwaypoint Chemnitz“ oder „Zentral Apotheke Chemnitz” oder “Edeka Zimmermann” oder dem Kosmonautenzentrum folgen
eine Fanfiction über BLOND, Trettmann, Kraftklub, Integral, Babalu, Kathi Witt, Matthias Schweighöfer, Michael Ballack, Playfellow, Solche, Lars Riedel, Vokuhilamaik, Käsemaik oder den Nischel schreiben
eigene Verschwörungstheorien entwickeln und verbreiten, die darauf basieren, dass sowohl Chemnitz als auch Corona beide mit C anfangen, gefährlich sind und viel mit Alter, Einsamkeit und leeren Straßen zu tun haben.
eine Kunstfälscherkarriere starten und Werke berühmter zeitgenössischer Chemnitzer Künstler:innen kopieren
selbst berühmte zeitgenössische Chemnitzer Künstler:in werden
Neue Ideen für KRACH und/oder Mikroprojekte entwickeln,. z.B. einen Nischel-Mundschutz, ein Halbkreisfestival, eine Produktion für lulatschfarbene Chemieschutzanzüge, ein Desinfektionsmittel aus Chemnitzer Abwasser
aus alten Pfeffi-Resten eigenes Desinfektionsmittel selbst herstellen
aus alten MoPo-Resten eigenes Klopapier selbst herstellen
aus alten Hoffnungs-Resten eigene Visionen für Chemnitz selbst herstellen
Petition starten und Freigabe des Videomaterials der in der Innenstadt installierten Kameras einfordern, um die Chemnitzer:innen mit Livestreams ihrer Lieblingsstadt zu unterhalten und weiterhin am Stadtgeschehen zu beteiligen
geführte Meditation, bei der man sich vorstellt, man würde an der Zenti stehen: Busmotoren rauschen sanft, ein paar Kids grölen leise, die Verkehrsdispatcher murmeln beruhigend
vorm Spiegel Lächeln üben für ein neues Chemnitzer Selbstbewusstsein
kitschiges Facetime-Video zusammenschneiden, bei denen prominente Chemnitzer:innen jeweils eine Zeile aus Herbert Grönemeyers „Bochum“ singen, aber mit Chemnitz-Text
mal wieder die alte CFC-Bettwäsche ordentlich auslüften
oder gleich das alte CFC-Merch ausmisten
endlich die eine geile Chemnitz-App programmieren, auf die wir alle warten
die Getränkekarte vom Balboa zuhause nachmixen
den Chemnitzer Halbkreis mit aktuellen Physical Distancing Parametern neu berechnen
bei El Mina/Yasmin Lieferservice bestellen, gemeinsam mit den besten Freunden über Videochat vegetarische Teller essen und sich danach gegenseitig Knoblauchsoßen-Aufstoßer-Voicis schicken
schon mal vorsorglich einen Tisch auf der Terrasse von Emmas Onkel reservieren für die Zeit „danach“
Kleinen Nadelbaum im Kleingarten anpflanzen und groß pflegen, um der Stadt im Dezember dann prächtigen Weihnachtsbaum zur Verfügung stellen zu können
aufrichtige Google-Bewertungen für alle Chemnitzer Clubs, Bars, Straßen, Bushaltestellen, Läden, Restaurants, Einkaufszentren, Kinos, Cafès, Eisdielen, Friseure, Bäume, Buslinien, Betonwände, Ampeln, mittelständische Unternehmen, Graffitties, Nagelstudios und Parkplätze schreiben
Sentimental werden, sich durch alte Chemnitz-Fotos klicken und gucken, ob man Leute sieht, die man kennt: Tolle Foto-Galerien findet ihr bei Chemnitz@Night, den Facebook-Seiten vom Kosmonaut, den Woosn, Reich für immer, Begehungen, re:marx und natürlich bei „Unser Chemnitz und Karl-Marx-Stadt“
sich vorstellen, wie es sein wird, wenn wir alle wieder raus dürfen, uns an einem warmen Sommerabend (?) vorm Balboa ein bisschen betrunken in den Armen liegen und gemeinsam das (h)ARTbeat nachfeiern