Lachen, Weindorf, Tanzen: Der Guide für die coolsten Orte des Chemnitz-Sommers
Lachen, Weindorf, Tanzen: Der Guide für die coolsten Orte des Chemnitz-Sommers

Lachen, Weindorf, Tanzen: Der Guide für die coolsten Orte des Chemnitz-Sommers

Der Sommer legt die Stadt lahm, mal wieder. Die Chemnitzer:innen ächzen unter der Hitze wie Sven Schulzes Pizza im heißen Mensa-Ofen, suchen Schatten unter den neuen bunten Lampenschirmen, baden im Stadthallenparkbrunnen, machen Siesta auf den Betonbänken am Johannisplatz. Und trotzdem gilt: Man muss sich zeigen in Chemnitz. Deshalb haben wir einen kleinen Guide für die wichtigsten Orte des Chemnitz-Sommers zusammengestellt: Was trägt und trinkt man auf dem Weindorf? Was sagt man vorm Balboa? Wie verhalte ich mich, wenn ich vorm Späti von einem Weltkunst-Redakteur zu Freiräumen befragt werde? Was sollten Brühl-Bewohner:innen bei 100MeterSommer beachten? Wie finde ich auf dem Chemnitztalradweg die große Liebe? Unser Guide bringt euch sicher durch den Sommer. 

Wen man hier trifft: Stadtverwaltung und Stille Mitte, OB Svenni auf Sommertour, die High Society auf hohen Schuhen am Schloss Wackerbarth-Stand, aber auch junge Menschen, die wahrscheinlich ironisch hingehen, weil alle anderen Festivals nicht mehr existieren. Svenni hat sich eine Welt zurecht gespart, in der für die vernachlässigte Chemnitzer Jugend nur noch der traurige Exzess auf dem Weindorf bleibt.
Was man hier trägt: Das Weindorf öffnet schon um elf oder so und dann schlägt die Stunde der Vanilla Girls und Boys – der angebliche Instagram-Trend der Nichtfarben und Nudetöne gehört in Chemnitz schon längst zum guten Farbton: Rentner:innen in zeitlosen Beige oder Chemnitzer Créme schunkeln sich vormittags in Riesling-Laune als wäre das nicht das harte Pflaster der Chemnitzer Marktplatzes sondern die paradiesische Schlageridylle des ZDF Fernsehgartens. Abends trägt man lange Sommerkleider, lässige Leinen- oder Engelbert Strauß-Hosen, Lebenslust und einen leichten Schwipps.
Was man hier trinkt: Klar, Mosel-, Weintor-, oder Saale-Unstrut-Weine sind nicht schlecht, und wer es exotisch mag, greift auch mal zu griechischen, österreichischen oder ungarischen Weinen. Aber wer wirklich was auf sich hält, trinkt einen edlen Sachsen-Tropfen –  wenn der Sachsenschatz ein alkoholisches Getränk wäre, dann ein Elbhang-Spätburgunder Blanc de Noir aus Radebeul.
Was man hier sagt: „Zu Vino sag ich nie no“ oder „Wein heißt Wein“ oder „Man muss auch mal Wein sagen können!“, leicht torkelndes Tränenlachsmiley.
Wozu man hier tanzt: „Griechischer Wein“ von Martin Schmitt singt Udo Jürgens im Bauerplay-Extended-Exzess-Remix.
Lieber nicht: sich bei 80 Grad ohne Schatten in der gnadenlosen Marktplatz-Hitze volllaufen lassen als wäre das ein Partyabend unter der sengenden Sangria-Sonne Mallorcas.
Unbedingt: den weinschweren Kopf regelmäßig unter die großzügigen Wassermassen des ebenfalls torkelnden Marktplatz-Brunnen „Manifold“ halten.
Flirt-Tipp: sich bei der Polonaise zur Schlagermusik vom Andrea Berg Double näher kommen bzw. bei der Polonaise zu Schlagermusik dem Andrea Berg Double näher kommen.
Geheimtipp: Weit wegfahren ist was für Boomer, die denken, Flugmeilen sammeln wäre ein mutiger Akt der Rebellion gegen den „Klimaterrorismus“ der Letzten Generation. Nachhaltige Großstädter:innen setzen jetzt auf „Staycation“ – das heißt, sie verbringen ihre drei Wochen Jahresurlaub auf dem Chemnitzer Weindorf oder in einem Camper am Rande vom: 

Wen man hier trifft: Der Chemnitztalradweg gilt neben der 200 Meter langen Fahrradstraße an der Jannsen-Fabrik als DIE Presswurst-Hauptverkehrsader und ist im Prinzip der einzige Radweg der Stadt. Dementsprechend sieht man hier viele MAMIL (middle aged men in lycra), aber auch EBFDIL (e-bikers fully dressed in lycra) — das höchste Level des in Chemnitz erreichbaren Presswurst-Daseins — und ein paar Menschen, die für die European Peace Ride trainieren (in Kuha-Lycra). Außerdem: selbstoptimierte Inlineskating-Sportpaare (eher unbeliebt), entspannte Spaziergänger:innen mit Hund (sehr unbeliebt), manchmal auch Familien beim gemütlichen Fahrradausflug (bisschen unbeliebt, fahren zu langsam, versperren den Weg), Jugendliche mit BMX-Rädern und Boomboxen (ohne Wertung).
Was man hier trägt: Thermodynamisch im Windschnitt rasierte Beine, die abgetragenen Kuha-Trikots der Tour de Bidbook 2020, die neuesten Tour de France-Trikot-Trends, „Rapha“-Radmützen und Accessoires schicker italienischer Rennradmarken (Bianchi, Pinarello, Campagnolo, Mussolini). Aber auch sportive Camp David Polos sind okay. Modebewusste Fahrradmänner setzen an heißen Sommertagen auf halb offen getragene Trikots, aber Achtung: Körperhaare bremsen.
Was man hier trinkt: isotonische Getränke aus sportlichen Trinkflaschen, Powerade, ein alkoholfreies Radler im Auerswalder Mühlenkeller, Wasser, Wasser, Wasser.
Was man hier sagt: „Zwischen Wittgensdorf und Markersdorf fahr ich eigentlich immer nen 50er Schnitt“, „Bin noch nicht zufrieden mit meinem Pacing“ und ganz laut „MAL ZUR SEITE BITTE!!!!“
Lieber nicht: entspannt an den herrlichen grünen Fluss-Auen der Chemnitz entlang radeln und dabei die Natur genießen.
Unbedingt: verbissen das Tempo halten, passiv-aggressiv auffahren (geht besonders gut mit Mountain- oder Fatbike) und aufpassen, dass man sich nicht von irgendwelchen Low Performance-Bummlern den Schnitt versauen lässt.
Flirt-Tipp: Bei einer Trinkpause unter der Autobahnbrücke von einem Fahrradmann den Unterschied zwischen Road- und Gravel-Bike erklären lassen oder warum Carbon besser ist als Stahl. Geht immer: „Panne“ haben.
Geheimtipp: Im Tunnel vor der einen Brücke kann es sehr kalt werden, man sollte sich für den Notfall also immer warme Winterpresswurst-Sachen einpacken. Das Heizkraftwerk Chemnitz Nord gilt als gefährliche Unfallstelle, weil es da sehr eng ist und alle vom Lulatsch abgelenkt sind. Und: Die wenigsten wissen es, aber der Chemnitztalradweg beginnt und endet am:  

Wen man hier trifft: Chemnitzer Pop- und Subkulturakteure an gigantisch großen Stammtischen, riesige Männergruppen (TU Chemnitz-Ingenieure, Skatspieler, Fußballmannschaften mit eigenem Balboa-Trinkspruch), Student:innen und andere Menschen unter 60 (in Chemnitz selten), Schauspieler:innen und Tänzer:innen in aufregenden Glitzerfummeln, wie man sie sonst nur von Harry Styles kennt. Manchmal, also im Sinne von sehr regelmäßig, fahren aggressive Fatbike-Gangs mit lauter Boombox-Musik vorbei, manchmal grölen betrunkene Marxkopf-Männer irgendwas Frauenfeindliches am Zuhause-Schild, aber die sind alle zum Glück weit weg.
Was man hier trägt: Den casual Brühl Bro Schick: Sneaker und hochgezogene Socken, Sonnenbrille, Basketballshorts. Aber auch Britpop-Haare, Atomino-Tattoos, Babyphones, Metal-Shirts, Vokuhila, Schnauzer, ReSales Hawaii-Hemd und Micro-Mütze sind okay, denn eigentlich ist es komplett egal, was man hier trägt, viel wichtiger ist:
Was man hier trinkt: Limoncello mit Wodka und Tonic, Spumoni oder einen der sehr guten Sours. Absolut nichts falsch machen kann man mit einem kühlen Zwöni vom Fass, Kozel ist auch gut.
Was man hier sagt: „Zwei Assi-Snickers, bitte“ oder „Heute geschlossen wegen gestern“. Mutige sagen: „Stammtisch ist eigentlich voll das patriarchalische Relikt“. Wenn es sehr voll ist, kann man auch mal mit Berliner Themen experimentieren, also mit halbenglischen Selbstfindungs-Satzhülsen oder First-World-Millennial-Problemen wie „Mein Vulva-Abdruck hat erstmal eine Body-Postivity-Crisis bei mir ausgelöst“ oder „Und dann ist uns mitten in Laos der Motorradreifen geplatzt“. An warmen Sommerabenden lässt man den Blick über die letzte belebte Brühl-Ecke schweifen und seufzt: „Hach, fast wie in Italien“.
Unbedingt: Einen eigenen Stammtisch gründen und ein unausgesprochenes Stammtisch-Battle mit den anderen fünf Stammtischen starten. Wem es innerhalb von zwei Wochen gelingt, den größten Balboa-Stammtisch zu etablieren, kann Kiezlegenden-Status erreichen.
Lieber nicht: ein Getränk ohne Alkohol bestellen oder nur ein Wasser oder – großer Faux-Pas –einen Tee. Man sollte außerdem niemals und unter keinen Umständen mit dem Rücken zum Brühl sitzen, sonst verpasst man eventuell noch jemanden, den man kennt.
Flirt-Tipp: Beim Vorbeilaufen einfach mal auf Verdacht in die Menge winken, die Chance, dass da jemand, den man kennt, sitzt und zurück winkt, liegt bei 95 Prozent. Und wer weiß, vielleicht ist ja auch mal jemand dabei, den man noch nicht kennt. (unwahrscheinlich)
Geheimtipp: bei schönem Wetter sonntags hin gehen, das heilt das von geschlossenen Kneipen gebeutelte Chemnitz-Herz. Wer Chemnitz dann immer noch doof findet, hat einfach nicht das richtige Mindset und muss dringend mal in: 

Wen man hier trifft: Entrepreneurs, Founder und CEOs, CFOs und CDOs, Speaker und Expert:innen, aber auch Leader, Managing Directors, Baller, Networker und Kollaborateur:innen. Außerdem: Visionär:innen, Pioneers, Trend- und Mindsetter und hin und wieder auch ganz normale Maker, Möchtegern-Thelens und Mittelstand-Musks.
Was man hier trägt: das, was man auch auf seinem LinkedIn-Profilfoto anhat.
Was man hier trinkt: Kulturmische und Mindsekt auf Eis, Veuve Cliquot und Karls Kollab, Member trinken was von ihrer exklusiven Kaffee-, Tee und Wasser-Flat.
Was man hier sagt: „Danke für deinen inspirierenden Speaker-Impuls zum Thema High Performer-Energie in gelernten Low Level Citys“ und „Wow, das ist ja echt DER neue place to innovate hier!“ Oder man sagt: „Ohne agiles Mindset kommt man heute nicht mehr weit“ und „Hier investiert man nicht nur in Chemnitz, man investiert auch in SICH SELBST!“ Wer es prägnant mag, sagt: „Believe in your dreams und mach Sport!“ Die wichtigste Frage aber ist: „Machst du schon Membership oder wartest du lieber auf das Professional-Coworker-Paket?“
Was man hier meint: „Eigentlich hab ich keine Ahnung, aber ich möchte trotzdem unbedingt was sagen.“
Lieber nicht: hinterfragen, was das eigentlich alles bedeutet (nichts).
Unbedingt: vor dem Fabrik-Besuch ein ordentliches FDP-Mindset zurechtlegen.
Flirt-Tipp: direkt auf LinkedIn vernetzen und gemeinsam einen inspirierenden Speaker-Impuls vorbereiten.
Geheimtipp: statt „Mindset“ kann man auch einfach „Einstellung“ sagen oder „Haltung“, das klingt zwar nicht so wichtig, aber sympathischer und ein bisschen mehr nach ambitionierten Regionalliga-Fußballtrainer – was anderes ist Die Fabrik letztendlich ja auch nicht. Wer wirklich netzwerken will, geht zu: 

Wen man hier trifft: Eventtouristen, die zwei mal im Jahr mit dem Auto aus entlegenen Stadtteilen (Altendorf, Schlossviertel, Brühl) anreisen, um sich dann darüber zu beschweren, dass sie auf dem Kaßberg keinen Parkplatz finden.  Man sieht sie meist in Menschentrauben vor der Haamit stehen und begeistert auf „dieses eine Café“ zeigen oder sich mit Selfiesticks über die Franz-Mehring-Straße schieben und Fotos von der einheimischen Bohéme machen. Aber natürlich sind auch ALLE einschlägig bekannten Kaßberger:innen da, von denen viele genervt „Brühli go home“ in ihre Bratwurst nuscheln oder sich darüber aufregen, dass dieses Jahr wieder nicht die Straße gesperrt wurde und die Touristen die Gehwege verstopfen. Viele von ihnen versuchen auch, ihren alten Kaßberg-Krempel (Meißner Porzellan, Teile vom Sachsenschatz, Papas alte Rolex), der es hier normalerweise nicht mal in eine verlotterte Verschenkkiste schaffen würde, völlig überteuert an Menschen aus „benachteiligten“ Stadtteilen (Adelsberg, Schönau) zu verkaufen.
Was man hier trägt: Der Kaßberg gilt als das Kokain unter den Chemnitzer Stadtvierteln, das heißt: Hier trägt man vor allem ein völlig übersteigertes Selbstbewusstsein spazieren und blickt von oben auf all die anderen Versager-Viertel herab.
Was man hier trinkt oder isst: Eine „Monschter“ in der Winzerstube, das ist eine monströse Weißweinschorle, die Profis direkt aus dem Weißbierglas ballern, oder ein handgebrautes Ale in der Haamit.
Was man hier sagt: „Also ICH würde niemals auf dem Brühl wohnen wollen – ist der nicht schon wieder durch?“ oder „Sonnenberg? Sorry, aber die Akteure dort sind totaaal anstrengend und dann der ganze Zietenstaub“ oder „Ich gehe eigentlich nie in die Innenstadt“ oder „Wo liegt nochmal Bernsdorf?“ Auch populär: „Und wo parkst du?“
Flirttipp: Sich versehentlich im Gedränge an der Lessing-Kreuzung anrempeln und sofort zusammen nach Hilbersdorf durchbrennen.
Lieber nicht: Das kaßbergtypische Kammermusik-Konzert der Mozart-Gesellschaft mit prolligen Brühl-Beats torpedieren oder anderweitig den Sittenverfall anderer Stadtteile in die vornehme Kaßberger Höhenluft importieren.
Unbedingt: 100MeterSommer ist ein Fest in der Hand der Franz-Mehring-Dynastie, der man fast schon Clan-Strukturen nachsagen könnte, deshalb sollten Menschen aus anderen Kaßbergstraßen endlich mal zu Gegenveranstaltungen mobilisieren.
Geheimtipp: 100MeterSommer kann man rund um die Kneipenmeile Franz-Mehring-Straße eigentlich ganzjährig haben – die Straße ist immer voller Verschenkkisten und Kneipen. Wem das zu spießig ist, der sollte mal zum:

Wen man hier trifft: ZDF- oder ARD-Reporter:innen auf der Suche nach dem „anderen“ Osten, einen wohlbehelmten Paul Ronzheimer auf der Suche nach der nächsten kugelsicheren Gefahren-Geschichte, Kunst-Magazine auf der Suche nach den same old Storys über kreative Freiräume, GenZ-Hoffnungsträger:innen auf Suche nach dem neuem Leipzig.
Was man hier trägt: Vintageteile aus dem ReSales an der Clausstraße, bevorzugt aus den Neunziger- (Millennial-Akteure) oder Nullerjahren (GenZ-Akteure).
Was man hier sagt:
„Siehst du das, mein Sohn? Das gehört alles Lars Fassmann! Alles, was das Licht berührt.“ (ausladende Geste über gesamte Zietenstraße)

„Und an dieser Tür hier, da erkennt man noch klar die Einschusslöcher.“ (zu Paul Ronzheimer)
„Leipzig? Berlin? Das sind doch fertige Städte, für mich einfach nicht mehr spannend. Hier hat man noch so krasse Gestaltungsmöglichkeiten, hier kann man noch reinwirken in die Stadt. Die Freiräume sind unglaublich!“ (zu random ARD- oder Kunstmagazin-Reporter:innen)
„Finds ja mega cool hier mit der Baustelle, vor allem wenn man das patriarchalische Bagger-Gehabe aufbricht und neue Nutzungskonzepte entwickelt.“
„Die Küche der Zukunft muss feministischer gedacht werden“.
„Sehen wir uns dann in der StaWi oder in der Sauna?“
Was man hier trinkt oder isst: internationale Cuisine aus aller Welt, dazu ein kühles Sterni
Flirt-Tipp: Zusammen in den Zietenaugust setzen und gemeinsam einen superromantischen Fördermittelantrag ausfüllen. Lieber nicht: Gemeinsam mit Peter Patt in kugelsicherer Weste aufkreuzen. 
Unbedingt: nach dem Essen im Zietentreff versacken. Mit anderen Akteuren über den spießigen Kaßberg lachen und lästern.
Geheimtipp: Der Baustellenstaub und die coolen Kippen legen sich irgendwann auf die Lunge, Zeit mal durchzuatmen. Ab zum: 

 

Wen man hier trifft: Alle. Die Kaßberg-Familien, Mindsetmänner, die Rewe-Randalierer:innen vom Wall, die verschwitzte Stille Mitte, Sonnenberg-Intellektuelle, Triathlon-Trainierende und junge Schwimmflügel-Kader. Für andere ist der kleine Stausee vielleicht nur eine traurige Stadtrand-Pfütze, für Chemnitzer:innen ist Rabenstein wie die Rivera, die Copacabana, die Kosta Karl-Marx-Stadt, der einzige Ort, an dem man sich vom aufgeheizten Moloch abkühlen kann.
Was man hier trägt: Badeshorts in Reichsflaggen-Farben, Eiserne und andere Kreuze, mit heißer Nadel unter die Haut gebrannt.  Auch beliebt: Großflächige „La Familia“-Tattoos und „LA VIDA LOCA“-Schnörkel. Der Rest trägt ganz normale Badehosen, Badeanzüge, Bikinis, Burkinis oder auch mal gar nichts.
Was man hier trinkt oder isst: Überteuerte Freibadpommes, ein Magnum für fünf Euro und lauwarmes Marx-Städter, oben auf dem heißen Sonnendeck.
Was man hier sagt: „Freundebereich“ statt „FKK-Bereich“ und „Damals beim Kosmonaut…“  und dann schaut man auf die sanft rauschenden Tannenwipfel und denkt wehmütig zurück an eine Zeit, in der die Chemnitzer Jugend noch nicht in popkulturlosen Sommern auf dem Weindorf verdursten musste.
Flirt-Tipp: Auf dem FKK-Volleyball-Feld lernt man sicher nette neue Leute kennen.
Unbedingt: Sportlichkeit demonstrieren und auf den aufgeblasenen Eisberg hochklettern (wenn man unter 25 Jahre alt ist)
Lieber nicht: Sportlichkeit demonstrieren und auf den aufgeblasenen Eisberg hochklettern (wenn man über 25 Jahre alt ist).
Geheimtipp: An warmen Sommerferientagen ist die Parksituation oft schwierig und man zahlt noch mal extra. Besser: Bei 40 Grad im Schatten mit dem Fahrrad hochquälen, dann knallt die Abkühlung besser rein. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.