Konzert-Veranstalter, DJ und BETA-Boss stellt sich im knallharten Verhör den investgativen Fragen von re:marx
Seit wann bist du hier?
In Chemnitz bin ich seit 2004, bin hergekommen um zu studieren. Das habe ich dann tatsächlich auch gemacht und beendet.
Warum bist du hier?
Ich hab mich an drei verschiedenen Universitäten beworben. Und zwar in Potsdam, Berlin und Chemnitz. Chemnitz hat als erstes zugesagt. Hatte mich dann schon direkt um alles gekümmert, fand aber auch das Uniradio spannend, denn ich war vorher auch schon im Uniradio und kam hierher, weil UNiCC existierte. Mein erster Tag in Chemnitz war auch gleichzeitig mein erster Weg ins Uniradio. Ich hab von beiden Städten danach auch eine Zusage bekommen, mich aber trotzdem für Chemnitz entschieden.
Was ich hier mache ist eigentlich sehr vielfältig, es hat mit der Radioarbeit begonnen und ging dann weiter mit dem gelebten Brückenschlag zwischen Campus und Innenstadt Chemnitz im Sinne von Kulturarbeit. Im subkulturellen Bereich: Veranstaltungen machen, Konzerte veranstalten, auflegen – DJ bin ich eh schon gewesen, als ich hergekommen bin. Im Prinzip habe ich mich immer mehr in diese Stadt hineingefressen, hab mich immer mehr mit dieser Stadt angefangen zu identifizieren, hab auch immer mehr das Gefühl gehabt, ich werd ein Teil dieser Stadt.
Was ist deine Mission?
Dadurch, dass es mir in den Jahren, in denen ich jetzt hier bin, gelungen ist, durchaus ein paar Sachen mitzugestalten, die nicht nur von wenigen Leuten wahrgenommen werden, sondern mittlerweile auch durch die BETA-BAR im städtischen Sinne wahrgenommen werden, denk ich meine Mission könnte jetzt sein, sollte ich noch länger in der Stadt bleiben, einfach ein Kulturangebot auf einem höheren Level weiter mitzubestimmen.
Deine 5 Lieblingssongs für immer:
Das sind natürlich viele Sachen. Da gibt’s einmal die Top 5 als DJ, die einfach Spaß machen aufzulegen. Das war lange Zeit diese Cobrastyle-Nummer, die Robyn noch mal gesungen hat, von Teddybears STHLM, die lege ich auch gern zusammen auf, weil es Spaß macht, die Leute mit dem Ursprung zu konfrontieren. Privat möchte ich wieder dahin kommen, dass ich mich auch als Privatperson wieder intensiver mit Musik beschäftige. Ich bin seit 15 Jahren DJ und bin das eigentlich nie angegangen. Ich hab immer nur Musik gehört mit dem Hintergrund: kann man das auflegen? Würden die Leute darauf tanzen? Deshalb gibt`s diese Lieblingstitel so eigentlich gar nicht.
( Na und aktuell so?)
Ich mag das Album von Ichisan & Nakova sehr. Das ist ein Producer aus Slowenien, der macht so Nu Disco. Ich mochte auch Gold Panda sehr, war allerdings vom Konzert enttäuscht. Yeasayer finde ich nach wie vor eigentlich immer noch gut, ist aber schon wieder so ein bisschen weg, aber da ich sie 2010 live gesehen habe und das ein sehr schönes Konzerterlebnis war, zähl ich sie jetzt einfach mal mit auf. Durch einen Tipp aus der Musikredaktion sind mir die Future Islands nahe gebracht wurden. Das ist so wie ich mir das immer vorgestellt hab, das mir andere Musikexperten auch mal Musik empfehlen und da waren unter anderem die Future Islands dabei, die ich dankenswerter Weise jetzt in meinem Musikhorizont habe und auch gleich buchen konnte. Dann dachte ich kurz, dass mir dieses düstere Zeug, Witch House gefällt, war aber dann doch nicht so.
Was ist dein Lieblingsort?
Die ersten drei, vier Jahre war`s das Radio. Weil ich das sehr intensiv gelebt hab und die meiste Zeit dort war.
Es gibt diesen Lieblingsort aber so gar nicht, es ist mir eigentlich egal wo ich bin. Wichtig ist, dass es Menschen gibt, die da irgendwie auch sind. Auch wenn ich eigentlich eher so ein Einzelgänger bin, aber Einzelgänger in dem Sinne, dass ich irgendwie auch Leute brauche, die ich entertainen kann. Ich sag’s jetzt mal bisschen übertrieben: es macht schon Spaß, Leute um mich zuhaben und die ein bisschen auch unterhalten zu können. Egal, ob das jetzt mit Veranstaltungen ist, die ich mache oder ob das als Mensch ist, der einfach gerne quatscht … … … … … … …