Die russischen Spione, die sich bereits letzte Woche auf die Mission „waghalsige BETA-Baubegehung“ begaben, waren am Freitag wieder vor Ort, um am Tor zum Brühl heimlich im Schutt zu schnüffeln und sich ein wenig im Dreck zu wälzen. Denn was am Ende zählt ist der Lagebericht. Und den gibt es im Folgenden.
Konnten wir letze Woche noch eine ganz leichte Bruchbudizität konstatieren, so springt uns jetzt so gleich bei bloßer Annäherung an das Spionage-Objekt eine gravierende Veränderung ins Gesicht:
denn ganz augenscheinlich hat sich die Fassade vom Brühl Nr. 24 von einem besonders finsteren sozialistischen Dunkelblutrot in ein hoffnungstragendes Grün verwandelt, welches, so hoffen wir doch mal ganz inständig, nichts weiter symbolisiert als die zu erwartende Blüte des mittlerweile eher welken Prachtboulevards.
Bei Betreten der zukünftigen BETA-BAR weht uns ein freundliches Staub-und Drecklüftchen entgegen und wir wagen einen bangem Blick auf das post-sozialistische Lochmuster der Deckenverkleidung – denn diese weist an mehreren und ganz schön vielen Stellen als schönstes Präsent der GGG immer noch klaffende Wunden auf, die man aber keinesfalls flicken, sondern lieber, genauso wie auch den glühenden Killer-Blick der wandzierenden Graffiti-Frau, für spektakuläre Lichtinstallationen nutzen sollte. Aber die in den Innenräumen auffindbare diverse Inner-Streetart wird im laufe der kommenden Tage wohl doch noch unter einer dicken Decke weißer Farbe begraben werden.
Als wir am Abend jedoch die Bar ein weiteres Mal betreten weht kein einziges Dreckkorn mehr durch die Luft, nein, die Tanzfläche und überhaupt alles ist blank poliert und darf beim Pre-Opening mit Motto „Ist der Schall gut geschützt?“ eingeweiht werden. Dies erfolgt mit musikalischer Untermalung von DJ Parker aus Bristol, der klingt, wie es seine Stadt verspricht: nach dub und step und Bässen und oldschooligen Hip Hop und vielen Drinks. Ergo: super! Wer nicht tanzt verläuft sich am irre langen Tresen oder starrt Löcher in die Decke äääääh…
Auch wenn noch nicht alles steht, eines steht dennoch schon fest: die BETA-BAR der Superlative nämlich: hier gibt es wohl bald die intimsten Konzerte, den längsten Tresen, die härtesten Drinks („Beton“ ???) und die löchrigste Decke. Aber, so vermuten wir, das dürfte noch lange nicht alles sein und warten gespannt und freudig auf die nächsten Superlative.
Solche wie den besten Nachtbusanschluss zum Beispiel. Jener fährt nämlich direkt von gegenüber der Bar durch bis direkt von gegenüber des Hauses von Blogger X. Perfekt!