re:marx war stromern. Weit weg im legendären Heckert-Gebiet.
Das war:
Nichts. Absolut nichts. Naja gut, Felder. Ein paar kleine Dörfer. Doch ab 1974 sprossen aus den Feldern unzählige Wohnungen mit Fernheizung und eigenem WC – Sensation! Aus dem Nichts wurde ein Ort der Superlative – das zweitgrößte, letztendlich aber nur noch drittgrößte Neubaugebiet der DDR. Fast 100.000 Menschen lebten hier, doch dann kam die Wende..
Das ist:
Eine Stadt in der Stadt. Gute Infrastruktur, ruhige Lage. Ein wenig trist bei schlechtem Wetter. Aber größtenteils schön bunt, wenn man gekonnt über Leerstand, Abbruch und vereinzelte Beton-Gräue hinwegsieht. Plötzlich weiß man auch wieder, woher Chemnitz seine Einwohnerzahlen nimmt, aber auch, warum Chemnitz schon jetzt als älteste Stadt Europas gehandelt wird.
Das könnte sein:
Ein güldenes Manifest der DDR-Architektur. Ein Vergnügungspark für Nostalgiker.
Das wird hier wohl nichts mehr:
Ein knallhartes Getto mit brennenden Mülltonnen und prügelnden Straßengangs.
Darum muss man da gewesen sein:
Wegen der Bonbons im russischen Laden „Sputnik“, der soliden Grill-Imbisse und der Aufarbeitung der eigenen DDR-Vergangenheit.