Wie der Vater, so der Zoo(n): Ein Besuch im Leipziger Gondwanaland
Endlich haben wir festgestellt, was bei Facebook einschlägt wie der Haken von Vitali & Wladimir, was die Likes im Sekundentakt hageln lässt und die Meute amüsiert wie sonst nur die Flatrate-Witze von Fips Asmussen: Bilder, die irgendwas mit Drogen zu tun haben. Wieso wir da nicht schon viel früher drauf gekommen sind, weiß wohl nur Pete Doherty selbst. Fest steht jedenfalls: Abermals widersetzen wir uns dem eigentlich logischen Folge-Schachzug und berichten über etwas, das sich nicht weiter weg auf der offiziellen Berichte-Skala befinden könnte. Denn sind wir mal ehrlich: Ein weiterer Meme-Kracher hätte wahrscheinlich die Datenzentren von Facebook in die Luft gejagt. Deswegen beschäftigen wir uns mit einem Thema – wenigstens auch größtenteils in Bildform – für die frisch Verliebten, für die „MÖÖÖÖÖÖNSCHBISTDUGROßGEWORDEN“-Eltern, aber natürlich auch die Sodomisten, denn: Wir waren im Leipziger Zoo!
Der Leipziger Zoo wurde am 9. Juni 1878 eröffnet, misst rund 26 Hektar und zählt laut Wikipedia zu den „artenreichsten Zoos in Europa“. Das bedeutet: 865 Arten, etwa 10.000 Tiere und rund 2.000.000 Besucher jährlich. Aufgeteilt in verschiedene Themenbereiche, dürfte das tropische Gondwanaland zum berühmtesten Abschnitt des Zoos gehören. Zu den neusten Errungenschaften und Neuzugängen zählt der Koala Oobi-Ooobi, dessen Lebenserhaltungskosten allein gefühlt 3,26 Milliarden Euro am Tag an Förder- und Eintrittsgeldern verschlingen. Zum Glück ist es nicht so, dass Oobi-Ooobi nichts für sein Geld tut, denn immerhin wird er das Orakel für die kommende Fußball-Europameisterschaft sein. Wer hätte das erwartet!
Aber auch sonst hat der Leipziger Zoo eine Menge zu bieten: Ob nun Kugelgürteltiere, Schwarzzügellibis, blinde Höhlensalmler oder Kap-Klippschliefer – im Prinzip tanzt jedes Tierliebhaberherz im Dreieck, sobald er den heiligen Boden im nördlichen Zentrum von Leipzig betritt. Und bevor wir uns noch länger wie ein Fremdenführer anhören, der Tag für Tag etliche Male die gleiche abgedroschene Leier runterrattern muss, kommen wir lieber zu den gesammelten Impressionen.
Die wichtigste Information überhaupt in diesem Zusammenhang ist zweifelsfrei: Wann fand der Besuch überhaupt statt? Bereits hier gelangen wir zu einem Punkt, der die Gemüter ähnlich spalten wird wie die fünfte Folge der sechsten Staffel von Game of Thrones: Ohne Flunkerei haben wir es tatsächlich gewagt, uns an einem Sonntag Mittag bei perfekten Wetterverhältnissen in den Zoo zu wagen! Gemeinhin würde man annehmen, dass dieses Vorhaben einem glatten Selbstmord gleicht, doch sieh an: Der Andrang hielt sich glücklicherweise in deutlichen Grenzen. Kein Anstehen, kein sich fühlen wie bei einer Bundestagswahl und vor allem kein unangenehmes Gemisch aus Parfüm & Schweiß des vor-einem-in-der-Schlange-stehenden inhalieren. Ob die Eintrittspreise mit 18,50 Euro pro Person für eine gewisse Auslese sorgten, lässt sich wohl nur durch eine wissenschaftliche Feldstudie feststellen. Erfreulich war die Überraschung allemal, problemlos in das riesige Menschengehege schlüpfen zu können.
Der Rest des Ausflugs lässt sich nur anhand von Bildern erfolgreich darlegen. Aber Obacht! Die folgenden Impressionen könnten ekelerregend, sexistisch und niederträchtig wirken. Kennzeichnet unsere Worte!
Relativ eingangsnah wird der Zoo-Besucher von diesem prächtigen Kämpfer empfangen, der so, wie Gott ihn schuf, zwei sich wehrende und um ihr Leben kämpfende Stiere im Zaum hält. Das wichtigste Details: die strahlende güldene Kopfbedeckung.„Der Masterplan Zoo der Zukunft“ – was sollen und wollen uns diese hochtrabenden Worte sagen? Das fehlende Prädikat sich hier leider deutlich bemerkbar. Eine Interpretation dadurch schwer. Eins aber sicher: Irgendwas im Westen.Der Leipziger Zoo passt sich seinem Publikum und will den bestmöglichen Service bieten. Deswegen befindet sich unmittelbar vor dem Gondwana-Land auch ein Parkplatz fürKinderwagen. Hier finden geschätzt bis zu 50 Exemplare einen Unterschlupf – unangeleint und ohne Aufsicht. Ein Paradies für den geneigten Kinderwagensammler.Diese Planken führen unmittelbar nach dem Kinderwagenparkplatz zum Planet der Affen.Ein wenig erinnern die Fische, auf die der Zoobesucher außerhalb des eigenständigen Aquariums immer wieder trifft, an die Exemplare, die im China-Restaurant des Vertrauens innerhalb eines Radius‘ von einem Meter ihre Runden drehen. Und das Jahr für Jahr für Jahr für Jahr.Netter Service: Unendlich lange Texte in unfassbar dicken Büchern bringen unglaubliche Geschichten über eigentlich uninteressante Dinge näher. Die Herzen der Rollenspiel-Gamer-Nerds springen im Dreieck vor Freude – alle anderen schauen sich nicht einmal die Bilder an.An einigen Stellen sorgt das Gondwanaland durch seine Optik und sein Klima tatsächlich dafür, sich wie in den Tropen zufühlen. Zumindest dafür ist der riesige Tempel gut – wenn sich schon nirgendwo ein Affe blicken lässt.
In dieser Wasserfallminiatur, auch als Wasserfällchen bekannt, verbirgt sich immensen Hypnosepotenzial. Einige Zoobesucher standen minutenlang regungslos davor und ließen vermutlich die letzte Folge von Let’s Dance Revue passieren.Das Wasserfällchen von der anderen Seite. Leider muss sich der Betrachter die sich nackert-rekelnde J-Law selbst vorstellen.Auch Wortspiele werden im Leipziger Zoo geliebt. Vielleicht ist die Aussage aber auch komplett ernst gemeint – das würde das Zielpublikum zumindest etwas einschränken.Dieses Foto verdeutlicht wie kein zweites, dass der Kameramann zum ersten Mal überhaupt eine Kamera in der Hand hatte, die mehr als fünf Euro wert ist. Die nicht vorhandene Symmetrie lässt doch glatt Gladsome Fotografie die Spiegelreflex vom Klopapierhalter fallen.Ja, wir nähern uns mit großen Schritten den wohl „dicksten Freunden“ des gesamten Leipziger Zoos.
Die Bewegungsabläufe der Elefanten rufen einem die dunklen Seiten eines Ortes, der nicht der natürlich Umgebung eines wilden Tieres entspricht, deutlicher als alles andere ins Gedächtnis. Repetitiv, geistesabwesend und jenseits von Gut und Böse. Ice Age-Manni hat definitiv mehr zu lachen.
Während 99,9 Prozent der Tiere zum Zeitpunkt des Zoobesuchs exakt diese Tätigkeit völlig versteckt ausführten, stand er wenigstens öffentlich zu seiner Müßigkeit.Ein Highlight des gesamten Zoos. Das Paradies für alle Spielplatzkinder und American Gladiator-Fans. Mythen rankten sich um diesen Ort im Herzen des Zoos, doch der reale Anblick lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Um es noch einmal zu betonen: Dieses Gebilde soll tatsächlich eine Art Klettergerüst für die kleinen Besucher sein. Scheint seit der Wikingerzeit an genau diesem Ort zu stehen.
Das offizielle Kirmes-Element. Hier kann sich das männliche Geschlecht ein Kräftemessen der besonderen Art liefern. Dieser Teilnehmer schafft es sogar, die grüne Anzeige auf der Skala zu verlassen. Ganz im Gegensatz zum Fotografen. #fitohnegeräteEin wenig erinnert diese Momentaufnahme an die Entdeckung von Bigfoot.
Erinnert sich noch jemand an das Ende der Truman Show? Jim Carrey diente zweifelsfrei als Vorbild für diese beiden Kollegen.Dieses Bild sollte nicht überinterpretiert werden. Jegliche vermeintliche Anspielungen sind wirklich, ganz ehrlich und ohne Geflunkel rein zufällig entstanden……denn das Schild weist natürlich auf diese achterbahnähnliche Action hin.Absolutes Highlight: Das Giraffen/Strauß/Flamingo-Gehege. Um sich die Zeit zu vertreiben, piekte einer der Sträuße einer Giraffe immer wieder hinterrücks in den Po und lief dann wie angestachelt davon. #hihihihihihihi
Das besagte Gehege befindet sich am Rand des Zoos. Daran schließt das sogenannte Rosenthal an – ein recht schnuckeliger Park, von dem aus man an manchen Stellen sehr gut in den Zoo blicken kann. Hier ist also der Pöbel zu sehen, der es sich nicht leisten kann, den Eintritt zu bezahlen.Auch Cocktails können im Leipziger Zoo vernichtet werden. Äußerst gefragt: Caipiranha, Moskito und Daitieri.Dieses goldige Erdmännchen wollte eindeutig im Mittelpunkt stehen. Mission erfüllt!Rocksteadykurz vor seiner Verwandlung. Von Bepopfehlte leider jegliche Spur.Vielleicht macht ihm aber auch einfach sein Name schwer zu schaffen.Seit bereits Trilliarden von Jahren existieren diese beiden Zeichnungen, die Ndugus Vorgänger darstellen.
Unser Fazit lautet wenig überraschend: Der Leipziger Zoo ist voll und ganz seine 18,50 Euro wert, auch wenn der Preis auf dem ersten Blick etwas abschreckt. Fünf Stunden waren vollkommen ausreichend. Mit einem Besuch ist es eh nahezu unmöglich, den Geruch von allen Tieren zu inhalieren. Und für alle diejenigen, die stets weinend in das unendliche Nichts ihrer Geldbörse blicken, bleibt ja immer noch das Rosenthal, um zumindest ein paar Impressionen zu erhaschen – auch wenn dann die mitleidigen Blicke der Zoobesucher mit einberechnet werden müssen.
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