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Dunkel. Dreckig. Chemnitz: Die Schattenseiten des Sonnenbergs.

Wie sang Peter Licht einst so schön? „Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf’m Sonnenberg“. Und wo Licht ist, ist bekannermaßen immer auch Schatten. Für den zweiten Teil der Chemnitzer-Kiez-Portraits haben wir uns die kugelsicheren Westen übergeworfen und uns mit Einbruch der Dämmerung im freien Fall in die sozialen Schluchten des Sonnenbergs gestürzt.  Zwischen Unterführung und Underworld wollten wir in dieser schaurigen Schattenwelt wandeln, um zu sehen, ob der Sonnenberg seinem räudigen Ruf  tatsächlich gerecht wird. Da er das absolut tut, gibt es heute für euch tausend Fotos und kaum Worte, weil das erfahrungsgemäß die meisten Klicks bringt und weil Worte manchmal auch einfach nur überflüssig sind (, wenn es Bilder dazu gibt).
Was bleibt uns da noch groß zu sagen außer:

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Die gefährlichste Straße Chemnitz‘: Ein fotografischer Streifzug.

Seit jeher sehnt man sich in Chemnitz nach einem echten Kiez: Stadtleben zwischen schick und schmuddelig, Dönerbude und Edelitaliener, Späti und Secondhandshop, Raucherkneipe und Bio-Laden, Spielplatz und Spielhölle.
Alle Versuche, dem Brühl, der sich nahezu schreiend laut dafür anbietet, einen Neustadt-Stempel aufzudrücken sind einigermaßen kläglich gescheitert. Lieber lässt man dort jetzt Häuser teuer sanieren. In Bernsdorf, wo überwiegend Studenten leben, gibt es zwar einen Hype-Bäcker, aber abgesehen vom Imagine-Pub auch keine einzige ordentliche Kneipe. Am Sonnenberg wiederum sind die Kiez-Bedingungen gut, hier beginnt ‚was zu gedeihen. Was man in der Stadt aber bisher irgendwie nicht verstanden hat: Ein Kiez entsteht und lebt vor allem durch eine gewisse Eigendynamik des Viertels, sein Charme lässt  sich schwer durch pseudo-hippe Geschäftsmodelle der Wohnungsgenossenschaften transportieren. Im Kiez gibt es nicht nur schickes Studentenwohnen, sondern auch schmuddelige Eckkneipen und andere dubiose Etablissement. Stadtleben zwischen Glanz und Zwielicht.
Wenn man also irgendwo in Chemnitz Waffenspätis, Geldwäschereien und Drogenküchen zwischen Imbissbuden und Tattoo-Studios vermuten würde, dann wohl auf der Limbacherstraße. Sie ist zwar nicht sonderlich schick, dafür aber besonders schmuddelig. Immerhin findet man hier die Zukunft, allerhand ranzige Imbisse, Tattoo- und Nagelstudios, einen Armyshop und den Verein der Angolaner in Chemnitz, eine Salbenmanufaktur, eine Salzgrotte, viel Straßendreck und noch viel mehr Supermärkte. Eigentlich der perfekte Nährboden für den ersten echten Chemnitz-Kiez. Im Rahmen unserer hiermit startenden Porträt-Serie über die abenteuerlichsten Straßen der Stadt haben wir an einem lauen Aprilnachmittag einen fotografischen Streifzug angetreten und dabei eine ganz erstaunliche Entdeckung gemacht: Unsere Reise zum heimlichen Headquarter von Käsemaik.