Die schönsten 49-Euro-Ticket-Strecken ab Chemnitz
Die schönsten 49-Euro-Ticket-Strecken ab Chemnitz

Die schönsten 49-Euro-Ticket-Strecken ab Chemnitz

Das Sommerloch wird langsam größer und es hat Reisefieber. Das bedeutet vor allem eines: Überfüllte Züge, überhitzte Städte, überteuerte Hotels und überlaufene Strände. Wir sagen: Wegfahren lohnt sich nicht. Trendsetter verbringen ihren Sommer jetzt in Chemnitz: Weindorf statt Feriensiedlung, Uferstrand statt Ostseebad, Hitzschlag auf einem baumlosen Betonplatz statt Sonnenbrand an der Adria. Doch der Sommer in Chemnitz muss nicht langweilig sein, schließlich gibt es das 49-Euro-Ticket  – damit kommt man problemlos von Chemnitz aus in die weite Welt, also ins Chemnitzer Umland. Nicht umsonst gilt das 49-Euro-Ticket als Interrail-Ticket der Provinz, selten kam man günstiger und nachhaltiger an so viele Sehnsuchtsorte: Nach Cranzahl zum Beispiel oder nach Glauchau, nach Burgstädt, nach Tharandt oder nach Thalheim. Aber welche Strecken sind die schönsten und welche Fahrt ins Graue lohnt sich jetzt besonders? Unsere re:marxeigene Reise-Rubrik „Ohne Vergnügen“ hat die besten Strecken für euch rausgesucht, von Chemnitz aus ohne umsteigen. Und weil es da gar nicht sooo viele gibt, sind auch ein paar lohnenswerte innerstädtische Reisen dabei. 

Mit der RB 30 von Chemnitz Mitte nach Zwickau zu Käse Maik
Reisedauer: 42 Minuten
Abfahrt:  Das Tolle an der RB30 ist, dass man nicht unbedingt am Hauptbahnhof einsteigen muss,  sondern auch mal den anderen Chemnitzer Bahnhöfen eine Chance geben kann, Chemnitz Mitte zum Beispiel. Einst galt Mitte als Schandfleck mit Schienen, doch seitdem der Ruin wegbetoniert und rausgentrifiziert wurde, ist es mindestens genauso cool, in Mitte in die RB30 Richtung Zwickau zu steigen, wie mit dem ICE in Berlin Südkreuz einzufahren. Allerdings ist es auch wesentlich einsamer, denn ab Chemnitz Mitte fahren so viele Züge, wie Berlin Ringbahn-Richtungen hat: genau zwei — die RB 30 Richtung Zwickau und die RB 30 Richtung Dresden.
Unterwegs: liegen in Fahrtrichtung links die idyllischen, hakenkreuzbedeckten Hügel des Erzgebirges, blühen Apfelbäume und Rapsfelder, säumen kleine Bauernhöfe die Strecke und der traumhaft schöne Sachsenring. Rechter Hand liegt, naja, der Rest von Westsachsen. Aussteigen kann man unter anderem in Wüstenbrand, einem Ort, der nur aus einem Bahnhof besteht und die Einöde hält, die sein Name verspricht. Oder in St Egidien, das nach historischem Klosterstädtchen mit Touristenmassen klingt, aber auch nichts weiter ist. Volker Wissing Fans können zur biblischen Produktionsstätte Mosel pilgern, wo ein riesiger Auto-Tempel steht, an dessen Fassade die Initialen des Verkehrsministers prangen.
Ankunft: Nach 42 Minuten erreicht man Zwickau. Zwickau ist zwar nicht bekannt als „Die Perle an der Zwickauer Mulde“, aber immerhin die viertgrößte Stadt Sachsens. Dementsprechend hat Zwickau auch den vierttristesten Bahnhof Sachsens. Wenn man es dort raus und in die Innenstadt rein geschafft hat, hat Zwickau dann doch einiges zu bieten: Eine gute erhaltene Altstadt zum Beispiel, die mit Chemnitzer Neidgefühlen gepflastert ist, Robert Schumanns altes Klavier, ein paar gute Restaurants. Mit einiges meint man in Chemnitz aber vor allem: einen original Käse Maik Stand auf dem Markt. Außerdem ist Zwickau reich – auch an Nazi-Geschichten. Hier ist schließlich der NSU hingezogen, als es ihm in Chemnitz zu rechts wurde.  

Mit dem RE6 nach Geithain 
Reisedauer: durchschnittlich 27 bis 270 Minuten
Abfahrt: Am Gleis 5 des Chemnitzer Hauptbahnhofs geht es steil die Karriereleiter (Reichsbahntreppe) hoch Richtung Leipzig. Es kann schließlich kein Zufall sein, dass die Fahrt von Chemnitz nach Leipzig immer mit einem Aufstieg beginnt und die Rückfahrt immer mit einem Abstieg endet.
Unterwegs: rattert man durch den Chemnitzer Norden, vorbei an der Esse und ihren verblichenen Farben, vorbei an der Käse Maik Maus, die aus dem Wittgensdorfer Headquarter winkt, über die Autobahn, über die man gefühlt zehn Mal schneller nach Leipzig kommt, aber das ist eben nur ein Gefühl. Im Zug, wenn die Reichsbahn-Waggons eingleisig romantisch klappern, überwiegt ein anderes Gefühl: Der Spiegel nennt es Nostalgie, wir nennen es Abgehängt-Sein.
Ankunft: Die Wahrscheinlichkeit, mit dem RE6 tatsächlich in Leipzig anzukommen, ist gering. Warum also nicht mal dort aussteigen, wo sich sonst niemand raustraut: Im Mittleren Westen Sachsens. Denn mitten im weißen Sachsenkarten-Fleck, der sich zwischen Burgstädt und Bad Lausick ausdehnt wie ein schwarzes Loch, liegt Geithain, um die 6000 Einwohner:innen, der äußerste Rand vom Leipziger Land. Abenteuersüchtige 7 vs Wild-Fans können für ein ausgiebiges Sachsen-Survival-Training natürlich auch im Nichts von Narsdorf aussteigen, doch für alle, die mit der Zivilisation liebäugeln und dennoch Abgeschiedenheit suchen, lohnt sich ein Besuch in Geithain. Alles, wofür man normalerweise ins hippe Leipzig fährt, kann man auch hier haben: einen Döner, ein Cafè, die Nikolaikirche und einen Tierpark, der nicht so elitär-abgehoben ist wie der Leipziger Zoo, in dem Tiere noch in traurigen Gitterkäfigen gehalten werden und am Imbiss bodenständige Bockwurst statt bonziges Mövenpick-Buffet serviert wird. Das Beste an Geithain aber ist: Falls die Kleinstadt-Idylle doch zu erdrückend wird, kann man immer noch nach Leipzig fahren, und zwar nicht mit der Reichs-, sondern mit der S-Bahn. 

Mit dem RE3 in den Westen (nach Hof)
Reisedauer: 1 Stunde und 40 Minuten
Die Abfahrt: vom Chemnitzer Hauptbahnhof startet ab Gleis10, dort wo die modernen, leisen MRBs abfahren, die nur selten zu spät kommen und nie ausfallen. Der Hauptbahnhof ist unterteilt in die gute (Gleis 10) und die schlechte MRB (Gleis 5), und in den Westen reist man natürlich geschmeidig mit der guten MRB, auch als ICE Südwestsachsens bekannt.
Unterwegs: ist es wichtig, in regelmäßigen Abständen „OST OST OST Deutschland“ durch den gesamten Zug zu grölen oder wenigstens ein „Ossis – härter als der Rest“-Fraktur-Shirt prominent aufzufahren, schließlich fährt man in den Westen, da sollte man schon den leidgestählten Opfer-Ossi raushängen lassen. Nextlevel-Ossis zeigen bei solchen Fahrten gerne mal ein Best-Of ihrer strammsten Hitlergrüße, aber man muss es mit der Ost-Identität ja nicht gleich übertreiben. Wer sich schämt, Ossi zu sein, kann einfach nur betroffen aus dem Fenster schauen: Da fliegen sie vorbei, die lieblichen Landschaften Wild Wild Westsachsens, das widerwillige Vogtland, das nie so richtig zu Sachsen gehören wollte, Städte wie Glauchau, Zwickau, Plauen. Irgendwann fährt der Zug über die ehemalige Grenze, ältere Ostdeutsche werden jetzt zu Dosenbier und Leberwurstschnitte die alten Geschichten von 1990 servieren, doch bevor die nostalgische Anekdote vom Begrüßungsgeld zu Ende erzählt ist, hält der Zug schon in Hof.
Ankunft: Hof gehört zu Franken, also irgendwie auch zum Bundesland Bayern, und ist somit das exotischste Reiseziel, das man von Chemnitz aus erreichen kann (ohne umzusteigen). Man kann bei Yorma am Bahnhof einen Kaffee und eine Brezel kaufen, sich wie in München fühlen, ein bisschen „WIDERSTAND“ oder „FRIEDE FREIHEIT KEINE DIKTATUR“ durch die hübsche Bahnhofshalle skandieren und dann eigentlich auch direkt wieder heim ins Ossi-Reich fahren. 

Mit dem IC2270 von Chemnitz nach Dresden:
Reisedauer: Keine Ahnung, der IC fährt aktuell gar nicht über Dresden nach Berlin, sondern über Riesa — das 49-Euro Ticket gilt theoretisch aber trotzdem ab 01. Juli auf beiden Strecken.
Abfahrt: Mitten in der Nacht, also um 06:26 Uhr, wenn die alte Arbeiterstadt Chemnitz aufsteht und sich schon wieder über irgendetwas aufregt, fährt am Chemnitzer Hauptbahnhof einer von krassen zwei Intercitys Richtung Berlin.
Unterwegs: Es ist die Strecke Chemnitz-Dresden, wie man sie kennt, und zumindest draußen ist alles wie immer: Kurz vor Tharandt verfinstert sich die Welt, weil man sich der Sächsischen Schweiz nähert und es wird auch danach nicht besser: Freital, Dresden, you name it. Und trotzdem ist alles anders: Man sitzt in einem Fernzug, es gibt den Versuch eines Bordbistros (Snackautomat und Kaffeemaschine) und es gibt WLAN, das Personal trägt richtige Deutsche Bahn Uniform, vielleicht wird auch was auf Englisch durchgesagt und man vergisst, dass man eigentlich nur in einer weiß angemalten Regionalbahn sitzt. Wer zu lange in Chemnitz lebt, verdrückt spätestens in Freiberg eine Träne der Fernverkehrs-Rührung.
Ankunft: Das Tolle am IC2270 von Chemnitz nach Berlin/Rostock ist, dass dieser Zug nicht in Dresden endet, man kann also sitzen bleiben und nach Berlin durchfahren oder gleich ans Meer. Nur das 49-Euro Ticket gilt hier dann leider nicht mehr. 

Mit dem Ringbus über den Sonnenberg
Gefühlte Reisedauer: unendlich
Tatsächliche Reisedauer: ca. 48 Minuten
Abfahrt: Für den größtmöglichen Kulturschock lohnt es sich, an einer gut situierten Kaßberghaltestelle, z.B. der Barbarossastraße, einzusteigen, und zwar in die 82 A, die über den Sonnenberg zum TU Campus fährt.
Unterwegs: Die Ringbusfahrt führt von den goldenen Höhen des Kaßbergs durch finstere Täler wie die Limbacher Straße und zwielichtige Schattenwelten wie das Lutherviertel über die Silicon-Valley-Hügel des Technocampus zurück in die sicheren Arme des Kaßbergs. Mittendrin liegt der Sonnenberg – der Stadtteil, der Mythos, die Legende. Menschen mit ausgeprägtem „Kaßberg Saviour Komplex“ steigen hier aus, zum Beispiel an der Reinhardtstraße oder am CFC-Stadion, und machen Fotos mit armen Methgesichtern oder verlotterten Yakuza-Nazis, die sie später auf LinkedIn posten. Dazu ein eindringlicher Text: „Wir müssen diesen Leuten helfen“, Hashtag Charity. Die Kommentarspalte wird es danken: Mit andächtig gefalteten Emoji-Händen und herzerwärmenden Sätzen wie „Einfach nur traurig, was auf dem Sonnenberg passiert“ oder „Danke für deine wichtigen Worte“ oder „Wow, wahnsinnig wichtige Insights – welche Learnings hast du für dein Kaßbergleben mitgenommen?“ Nach einem derart schweren Sozialschock braucht der geneigte Sonnenberg Justice Warrior erstmal Erholung: Bevor man wieder in den Ringbus steigt, kann man im Alexxanders ein Menü für 300 Euro mit Weinbegleitung essen und mit den Golfschläger-Freund:innen im Rotary Club abkumpeln, schon ist die Welt wieder stuckverziert.
Ankunft: nie, mit dem Ringbus kann man ewig, also bis 23:30 Uhr, im Kreis fahren, und das ist es ja, was in Chemnitz zählt.

Mit Bus und Bahn einmal quer durch Chemnitz (Von Hutholz nach Ebersdorf)
Gefühlte Reisedauer: ca. 6 Stunden
tatsächliche Reisedauer:  ca. 42 Minuten
Die Abfahrt: beginnt dort, wo Chemnitz endet, wo die hohen Häuserschluchten des Heckerts abrupt ins Erzgebirge übergehen. Auf der einen Seite urbaner Grauer-Beton-Grind, auf der anderen: Das Heckert-Gebiet. Spaß: Auf der anderen Seite liegt natürlich Neukirchen, das mit seinen schattenlosen Schottergärten mindestens genau so verbaut ist wie der Ausblick in einer handelsüblichen Heckert-Platte.
Unterwegs: Ab Hutholz geht es mit der Bahnlinie 4 Richtung Hauptbahnhof oder mit der Bahnlinie 5 Richtung Gablenz einmal quer durchs Heckert. Die Plattenbausiedlung streckt sich über fünf Stadtteile oder so und gilt deshalb als das New York von Chemnitz. Es gilt aber auch als das Ruhrgebiet von Chemnitz, schließlich leben in diesem innerstädtischen Seniorenballungsgebiet über 30.000 Menschen – in der Bahn ist also mit erhöhtem Fahrgastaufkommen zu rechnen. Nach fünf Stunden Fahrt durchs Plattenmeer erreicht man die Zentralhaltestelle, den Schmelztiegel der Chemnitzer Nahverkehrs, hier muss man umsteigen. Die Zenti ist Chaos, Großstadt, Mayhem. Auf jedem zugigen Zenti-Bahnsteig lauern Gefahren: Vom Fatbike überfahren zu werden zum Beispiel, oder über die Schlange vorm Mobilitätszentrum zu stolpern. Oder die Montagsprozente in der Apotheke zu verpassen oder – allerhöchster Horror – in den falschen Bus zu steigen und aus Versehen in Penig zu landen. Man sollte also unbedingt die Nerven bewahren und für den Umstieg ein bisschen Zeit einplanen. Nach Ebersdorf fährt man weiter mit der Buslinie 21 – die fährt am tietz ab und ballert dann über Hauptbahnhof, Sonnenberg und Hilbersdorf nach Ebersdorf.
Ankunft: Ebersdorf ist vor allem für die Pro Chemnitz Bürgerwehr-Patrouille vor der Erstaufnahme-Einrichtung bekannt und hat auch sonst nicht viel zu bieten, vom Internet-Highlight „Ebersdorfer Pranger“ auf der ortseigenen „Unser Ebersdorf“-Webseite abgesehen. Nachdem man sich von der halben CVAG-Tagesreise erholt hat, kann man eigentlich auch sofort wieder den Bus zurücknehmen, in Hilbersdorf am Eisenbahnmuseum aussteigen und von Richard Hartmanns guten alten Dampflok-Zeiten träumen. 

Mit dem Bus 262 von Chemnitz in die Kulturregion (nach Oelsnitz)
Reisedauer: 1 Stunde und 18 Minuten
Die Abfahrt: beginnt vorm Chemnitzer Hauptbahnhof – wobei unklar ist, ob das jetzt ein Up- oder ein Downgrade ist.
Unterwegs: Eine Überlandfahrt mit dem Bus ins Erzgebirge gilt als Kreuzfahrt des regionalen Nahverkehrs: Gemeinsam mit reiselustigen Renter:innen schaukelt man durch die Landschaft von einem Sehnsuchtsort zum nächsten, zum Beispiel zu Haltestellen wie „Tankstelle“, „Warte“, „Gewerbegebiet“, „Kronprinz“, „Autoservice“ oder „Haltepunkt“. Wie bei einer richtigen Kreuzfahrt auch, kann man zwischendurch an Land gehen und sich zum Beispiel endlich mal den „Autoservice“ in Lugau angucken, das ist viel besser als Dubrovnik, Santorin oder Venedig: Hier gibt es keine Touristenmassen, keine überteuerten Hafenrestaurants, keine Souvenir-Händler, die einem das mühsam gesparte Kreuzfahrtgeld aus der Camp-David-Hosentasche leiern wollen. Hier ist einfach niemand und auch nichts in der Nähe, Lonely Planet würde „Slow Tourism“ dazu sagen.  Bevor man sich nach zwei bis drei einsamen Stunden im erzgebirgischen Gewerbegebiet ärgert, dass man nicht doch den SUV genommen hat, kommt vielleicht schon der nächste Bus und man kann mit dem Traumschiff weiter schippern, Richtung:
Ankunft: Oelsnitz im Erzgebirge, das ist kein unbedeutendes Nest zwischen Lugau und Niederwürschnitz, sondern Kulturregion, die coole Schwester der Chemnitzer Versager-Kulturhauptstadt. Schließlich befindet sich hier das Bergbaumuseum und ein Teilabschnitt des Purple Path – auf dem kann man dann zurück nach Chemnitz wandern, wenn man ihn denn findet.

Nach 23 Uhr mit dem ALT vom AJZ an die Zenti:
Gefühlte Reisedauer: 20 Stunden
Tatsächliche Reisedauer: 1 Stunde und 10, 16 oder 38 Minuten
Die Abfahrt: Wenn man vom AJZ – zum Beispiel nach einem Marteria Konzert – nach Hause möchte, steigt man am besten an der Haltestelle „Chemnitztal“ ein, mitten in der Glösaer Einöde.  Über der Haltestelle schimmert tröstend das Lulatschlicht, ansonsten ist da niemand, nicht mal ein Bus Richtung Innenstadt. Deshalb muss man ein ALT bestellen, das ist kein lang gärendes Craft Beer, sondern ein Anruflinientaxi, also ein normales Taxi, das entlang der Buslinie 22 fährt und in dem die normalen VMS-Tickets- und Tarife gelten. Weil man das ALT 30 Minuten vor Fahrtbeginn bestellen muss und weil es auch nur bis 23:26 Uhr fährt, braucht diese Reise etwas mehr Vorab-Planung und ist quasi nur nüchtern möglich.
Unterwegs: Falls das ALT tatsächlich kommt, hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man fährt zum Zöllnerplatz und wartet dort eine Stunde lang auf den nächsten Nachtbus Richtung Zentralhaltestelle – oder man wagt ein Abenteuer durch die Chemnitzer Nacht, steigt an der Emilienstraße aus und nimmt von dort aus den Nachtbus Richtung Ebersdorf bis zur Haltestelle Helmholtzstraße. Dort steigt man um in den Bus 640 Richtung Schillerplatz und läuft anschließend vom Schillerplatz zum Hauptbahnhof, wo die letzte Citybahn zur Zenti fährt. Die Tatsache, dass man zu Fuß vermutlich schneller da gewesen wäre, kann man ignorieren, denn wie bei jeder guten Abenteuer-Van-Life-Weltreise gilt auch hier: Der Weg ist das Ziel.
Ankunft: Nachdem man bereits über eine Stunde lang unterwegs war, ist man natürlich immer noch nicht angekommen, sondern erstmal nur an der Zenti. Ein Ort, an dem es kein Ankommen gibt – und manchmal auch kein Wegkommen. 

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